Die Uneinigkeit ist des Unkrautes verfluchter Samen der Stein der ärgerniß/ die Ursacherin Mord/ Raub und Brandes : Sie spinnt die Feindschaft an/ die alles richt zu Grund daß nichts bestehen kan, behaucht von ihren Mund. Sie reusst die Mauren nieder/ verreitzet Freund und Bruder/ zersplittert diese Welt/ und sich von Sünden hält/ nehrt sich von Raserey/ ursachet Tyranney/ erfreuet sich mit Waffen/ läßt niemand ruhig schlaffen.
Ihre Haare sind viel Schlangen/ ihre Augen mit Basilisken Stralen durchgifftet/ ihre Stärke gleichet den hungerigen Löwen/ ihre Zungen ist mit Otterschaum aufgeblasen/ ihr Hertz gleichet den ergrimmten Tygerthier. Sie ist alles das übel/ welches sie für Wolthaten anträget/ sie ist die letzte Teuffelbrut/ dann GOTT ist eing/ der teuffel aber sind viel. Sie wird begleitet mit Furcht/ Verdacht/ unableglichen Haß/ Neid/ Sorgen/ und führet ihre blinde Nachfolger in die Gruben deß Verderbens. Sie kann die Gesetze aufheben/ die Würden und Ehrentitel den Lastern beylegen/ die Hoheit erniedrigen/ die Vernunfft unterdrucken/ die gerechtigkeit verbannen/ die Warheit hintertreiben/ ja die Engel selbsten aus den himmlischen Thronen verjagen. Ein Wäscher ist/ der alles auf das ärgste ausecket. Entzweyet/ zwispaltet/ Zweyung/ Spanung Zerrittung einflichtet/ einfüget/ einschaltet.
Die Uneinigkeit wird gebildet gleich einer Furien oder Höllen Unholde/ mit
zerraufften Haaren/ unter welchen etlichhe Schlangen eingeflochten/ in der Hand
hat sie einen Feuerbrand/ oder einen Feuerstein und Staal/ Feuer zu schlagen.
Um sie herum sind Blutegel und Skorpionen zu sehen,
Etliche mahlen sie mit einem Blasbalg/ etliche mit einer Axte/
weil sie zertheilet was vereiniget ist. Ihre Kleidung ist zerrissen.. Bey diesem
Bild kann ein Basilisk gesehen werden. - (
hrs
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