nannehmlichkeiten    Man sollte einige den Kindern eigene Unannehmlichkeiten nicht übersehen, die die Wissenschaft bis heute noch nicht auszumerzen imstande ist. Kinder sind geräuschvoll, unverständlich, schmutzig, frech, ungebildet, erpresserisch, parasitär und spielen gern die armen Opfer. Sie sind die unerwünschte Folge köstlicher heimlicher Liebschaften, ein mehr als zehn Jahre andauerndes Hindernis für den häuslichen Frieden. Ich kann daher nicht umhin, mich zu fragen, wieso man nie versucht hat, nach entsprechender Schwangerschaft gleich erwachsene menschliche Wesen mit Führerschein und, wenn Italiener, auch mit Doktortitel zustandezubringen: Männer und Frauen, die fähig wären, mit Krawatte und Doppelreiher oder einem schlichten Geburtskleid - natürlich ohne Strumpfhose — zur Welt zu kommen; wenn sich aber andererseits die Frauen darauf versteifen, weiterhin Kinder zu gebären, dann trifft auch sie eine gewisse Verantwortung, und wenn sie dann auch noch so an diesen nackten Neugeborenen hängen, dann handelt es sich meiner Ansicht nach um ein verständliches Komplizentum. Mutterliebe war noch nie ein mildernder Umstand, im Gegenteil, eher suspekt. - Manganelli furioso. Handbuch für unnütze Leidenschaften. Berlin 1985
 
 

Störung

 

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