- Gottfried August
Bürger, Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer
des Freiherrn von Münchhausen. In: Erwin Wackermann (Hg.), Münchhausens wunderbare
Reisen. Die phantastischen Geschichten des Lügenbarons und seiner Nachfolger.
München 1968 (dtv 527, zuerst 1833)
Umstülpung (2) Bojowald hält es für durchaus denkbar, dass unser Universum bereits vor dem Urknall existiert hat – und zwar als Spiegeluniversum in einer negativen, umgestülpten Zeitdimension. "Das Universum hatte keinen Anfang. Es existierte immer schon", so Bojowald.
Wie sich bei seinen mehrjährigen Berechnungsmarathon herauskristallisierte, präsentierte sich das vorangegangene Universum als bizarre Welt mit negativer Zeit, in der der Kosmos nicht mehr expandiert, sondern kollabiert. Raum und Zeit sind demnach schon vor dem Urknall in der Welt; allerdings in einer verkehrten. "Der Raum wird praktisch in sich selbst umgestülpt. Das kann mit einem ideal kugelförmigen Luftballon veranschaulicht werden, aus dem die Luft entweicht. Übrig bleibt ein leerer Ballon, wobei alle Teile der Hülle aufeinander stoßen – wie in einer Singularität", erläutert Bojowald. Dann werde sich der Ballon zwangsläufig wieder zu einer Kugel aufblähen, wobei die vorherigen Innenseiten nun außen seien.
Dieser Prozess kann zyklisch verlaufen, sich also für alle Ewigkeit wiederholen,
vermutet der Astrophysiker. Der Urknall war daher eher eine Art Urprall. Mit
Sicherheit aber war das Schattenuniversum dem Unsrigen ziemlich ähnlich. In
ihm regierten die uns bekannten Naturgesetze mit genauso großer Strenge. Und
in ihm flog auch ein artverwandter Zeitpfeil ins Ungewisse der Zukunft. Und
in ihm fanden auch, glaubt Bojowald, intelligente Lebensformen eine Nische.
"Ob diese aber wirklich die gleichen Theorien wie wir entwickeln, wage
ich jedoch zu bezweifeln." -
Harald
Zaun, Telepolis, 27.06.2009
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