Umor  

X. 29. 4. 17

Lieber Freund,

... Ich schreibe Ihnen aus einem Ex-Dorf, aus einem sehr engen Schweinestall, der mit Decken ausgeschlagen ist. - Ich bin bei den englischen Soldaten. - Sie sind dem Feind hier herum mächtig auf den Leib gerückt. -Das ist sehr geräuschvoll. - Aber das ist auch alles.

... Und da bitten Sie mich um eine Definition des Umors -nicht übel! -

Der Satz, »Die Symbole sind ihrem Wesen nach symbolisch«, schien mir lange Zeit auf würdige Weise richtig zu sein, da er eine Menge lebendiger Dinge beinhalten kann. Beispiel: Sie kennen das entsetzliche Leben des Weckers - das ist ein Ungeheuer, das mich immer in Schrecken versetzt hat wegen der vielen Dinge, die er im Auge hat, und der Art, wie dieser Pflichtbewußte mich fixiert, wenn ich ein Zimmer betrete-warum nur hat er so viel Umor, warum nur? - Nun: So ist es eben und nicht anders. - Es gibt auch viel ungeheuer Ubisches im Umor - wie Sie sehen werden. - Doch das ist natürlich nicht - entscheidend, und der Umor kommt zu sehr aus einem Gefühl, als daß er sich leicht in Worte fassen ließe. - Ich glaube, daß es ein Gefühl ist. - Ich hätte fast gesagt ein Gespür - auch das - für die theatralische (und freudlose) Sinnlosigkeit von allem.

Wiemanweiß.

Und deshalb ist auch alle Begeisterung der anderen (schon weil so was mit Geräusch verbunden ist) hassenswert - denn, nicht wahr - wir haben Genie - weil wir Umor verstehen. - Und alles - hatten Sie eigentlich je daran gezweifelt? - ist uns erlaubt. All das ist übrigens ziemlich langweilig.

Anbei ein Männchen - es könnte Obcession heißen - oder auch - ja - Die Schlacht an der Somme und all die anderen - Ja.

Es hat mich lange verfolgt und mich unzählige Male in unzähligen Löchern sinnend betrachtet. - Ich glaube, es versucht, mich ein bißchen zu mystifizieren. - Ich habe es - unter anderen Dingen - sehr liebgewonnen.  - Jacques Vaché, nach (wendek)

Humor

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