mgang, schlechter   Die wunderliche Begabung des jungen Derby entwickelte sich zusehends, und in seinem achtzehnten Lebensjahr löste eine Sammlung seiner Nachtmahr-Lyrik, die unter dem Titel Azathoth und andere Ungeheuer veröffentlicht wurde, eine regelrechte Sensation aus. Er korrespondierte eifrig mit dem berüchtigten Dichter Justin Geoffrey, einem Verehrer Baudelaires, der Das Volk des Monolithen geschrieben hatte und 1926 schreiend in einem Irrenhaus starb, nachdem er ein finsteres, berüchtigtes Dorf in Ungarn besucht hatte.  - H. P.  Lovecraft, Das Ding auf der Schwelle. In: H. P. L., Das Ding auf der Schwelle. Frankfurt am Main 1976 (st 357)

 

Umgang, schlechter (2)  Pfarrer: Erzähl mir jetzt die Wahrheit mit Lili.

Susn: Seit ich auf die Oberschule ging, bin ich mit Gusts Kindern und den anderen nur manchmal am Sonntag zusammengekommen. Trotzdem bin ich einmal mit Rita nach Hen gegangen, wo Lull wohnt. Lili ist damals 15 gewesen, ich 14, zwei Jahre ist das her. Ich bin damals schon lieber allein rumgegangen. Meine Großmutter wollte nicht, daß Lili zu uns kam. Die hat so eine verkommene Visasch, sagte sie. Ich fand Lili herrlich, wie hab ich mich bei Lili gefühlt. Wir haben unsere Kleider ausgetauscht. Lili ist über mich hergefallen. Wir haben gejauchzt. Lili hatte eine große Brust mit roten Fladen. Ich hatte damals schon in der Schule von Sapfo gehört. Wir haben Gedichte auf uns geschrieben. Wir ließen wieder diesen Krampf. Damals sind wir mit der Schule in einen Film über die heilige Teresia von Lisieux gewesen. Ich habe Lili über­redet, daß wir zusammen kommunizierten. Ich habe Sie damals in den Finger gebissen, als Sie mir die Hostie gaben. Eine Woche später baten Sie mich an der Kommunionbank, den Mund aufzutun, da bin ich ohne Hostie in die Bank zurückgelaufen. Lili hat mir erzählt, ich sei so verrückt, weil ich eine Jüdin bin. Ich bin in der Bank gesessen und habe mich verkehrt gewußt. Lili ist neben mir gesessen. Wir haben uns am Nachmittag getroffen und sind spazieren gegangen. LÜis Zähne rochen nach Rindfleisch. Wir nahmen Zwetschgen auseinander. Wir zwängten uns durch Haselstauden, auf Lilis Armen blieben Schuppen von den Stämmchen, sie streifte sie heraußen ab. Wir saßen in Hen, wo man auf das Dorf und die Stadt, die Donau und die Ebene sieht. Ein jedesmal hatte Lili ihr Haar frisch gewaschen. Wir gingen auf den Hern Gupf, wo im Wald Wiesen liegen. Es war Herbst, am Himmel waren Wolken­fäden. Auf dem Grasweg standen braunsamige Spitz-wegerichruten. Weißwollene Kugeln verwaschene Klöppchen kitzelnde Zittersommer, blaue Batzen rote Spritzer gelbe Kämme, wir stützten die Arme hinein. Alles ins Sticheln und Krappein und Laufen und Springen hinein­legen und sich mit den beruhigten Stichlern Krapplern und Springern ruhig halten in der Sonne. Insekten flogen im Tyndallicht. Das Gesicht hineinlegen, bloß atmen.  - (acht)

 

Umgang

 

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