mgang   Swedenborg war der Sohn eines Predigers in Schweden; er hatte einen aufrichtigen redlichen Caracter, und große Anlagen zur Gelehrsamkeit, die er auch benuzte, und sich der Philosophie, Naturgeschichte, vorzüglich aber der Mineralogie, Metallurgie, Chymie, und dem Bergbau widmete. Um sich in lezteren Wissenschaften noch mehr zu vervollkommenen, machte er grose Reisen durch Europa, kehrte dann wieder in sein Vaterland zurück, wo er ins Bergrathskollegium aufgenommen wurde. Er hat ein paar dicke Folianten philosophischen Inhalts geschrieben, sie enthalten ein tief gedachtes philosophisches Lehrgebäude, das aber keinen Beyfall gefunden hat. Dann schrieb er auch ein paar starke Foliobände über Kupfer und Eisen, die noch immer ihren anerkannten Werth behaupten. Jedermann ganz unerwartet, geriethe dieser gescheide, gelehrte und fromme Mann in den Umgang mit Geistern; er hatte dieses so gar kein heel, daß er oft an der Tafel, in grosen Gesellschaften, mitten unter den vernünftigsten wissenschaftlichen Gesprächen sagte: er habe über diesen oder jenen Punct noch vor kurzem mit dem Apostel Paulus, oder mit Luther, oder mit sonst einer längst verstorbenen Person gesprochen. Daß ihn dann die Anwesenden mit Nase und Mund anstarrten, und anstaunten, und zweifelten, ob er auch noch recht bey Sinnen sey, läßt sich denken. - (still)

Umgang (2)  Den Umgang mit Frauen liebte er eben nicht. Konnte er (dies war die Regel, von der allerdings einige Ausnahmen stattfanden,) sie nicht mystifizieren oder sie in die abenteuerlichen Kreise seiner Fantasien ziehen oder entdeckte er in ihnen nicht etwa entschiedenen Sinn für das Komische, so zog er den Verkehr mit Männern, bei denen sich die letzte Eigenschaft viel häufiger entwickelt findet, bei weitem vor. Denn das Fratzenhafte wie das Verborgenste in der menschlichen Natur zogen ihn am meisten an, und auch über diese Tiefen konnte er vorzugsweise nur mit Männern sprechen. Mehr als reifere Frauen interessierten ihn noch junge Mädchen, die, besonders wenn sie hübsch waren, einen ungemeinen Zauber über ihn übten; doch hauptsächlich durch den Reiz, den ihr Anblick ihm gewährte, nicht durch die Entfaltung ihres Innern, wozu der Schlüssel ihm fehlte. Dagegen mißlang es ihm nicht, Kinder, in denen er Empfänglichkeit für das Skurrile oder Fantastische fand, wenn er sich mit ihnen abgab, an sich zu fesseln. Unter allen Erscheinungen in der Gesellschaft war ihm die gelehrter Frauen am gründlichsten zuwider. - E.T.A. Hoffmanns Leben und Nachlass. Von Julius Eduard Hitzig. Frankfurt am Main 1986 (it 1986, zuerst ca. 1825)

Umgang (3)  Nach der Predigt nach Hause und aß mit meiner Frau allein zu Mittag. Unter anderem erzählte mir meine Frau, was für einen schlechten Ruf unsere Mercer infolge ihres Umgangs hat, so daß sie sie nicht zu uns zum Essen oder zu Besuch einladen will wie bisher; und erzählt mir, was noch merkwürdiger ist, daß die kleine Miss Tooker, so jung wie sie ist, einen Tripper hat. Sie ist ja auch so unmoralisch von ihrer Mutter erzogen, lag bei ihrer Mutter im Bett, als die einen Mann zu sich ins Bett nahm und mit ihm schlief. - (pep)

 

Geselligkeit

 

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