eberfüllung Auf
dem größten und schönsten Platz der Stadt steht nun schon seit vielen Monaten
die Guillotine, täglich fließt das Blut der Verurteilten,
täglich werden neue Schübe aus den Gefängnissen geholt, ohne daß diese darum
leerer werden. »Die Friedhöfe und nicht die Gefängnisse
haben überfüllt zu sein«, erklärt Saint-Just. Und obwohl man sich beeilt,
dieser Anweisung zu gehorchen, befinden sich in diesem Augenblick in den Kerkern
von Paris doch Hunderttausende von Gefangenen. In den Listen dieser Gefängnisse
stehen hinter den Namen der Verhafteten stets die Gründe angegeben: »Hat in
seinem Haushalt Tassen mit dem Bilde der Königin.« - »Hat ein Gebetbuch mit
eingepreßter Krone und Lilie.« - »Glaubt nicht an die Wohltaten der Revolution.«
- »Geht nicht mit ordentlichen Leuten um.« - Oder noch einfacher: »Ist Egoist.«
- Friedrich Sieburg, Robespierre. München 1965 (zuerst 1935)
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