yrann   Dionysios, der Tyrann von Sizilien, fand großen Gefallen an der Tragödie; er schätzte sie und verfaßte auch selber tragische Stücke. Der Komödie dagegen stand er ablehnend gegenüber, denn er war kein Freund des Lachens. - (ael)

Tyrann (2)  Gegen Ende seines Lebens begannen seine Nerven, ihm Streiche zu spielen, wie das bei Tyrannen nicht ungewöhnlich ist. Er vervielfachte die übliche Tag- und Nachtwache rund um sein Schloß, bis es mehr Schilderhäuschen als Wohnhäuser in der Stadt zu geben schien, und zweifelhafte Charaktere wurden erbarmungslos erschossen. Er lebte fast ausschließlich in einem kleinen Zimmer genau im Zentrum des gewaltigen Labyrinthes all der anderen Zimmer, und selbst darin errichtete er sich noch eine Art Zentralzelle oder Zentralverschlag, mit Stahl beschlagen wie ein Safe oder ein Kriegsschiff. Manche behaupten, daß sich unter ihm wiederum ein geheimes Loch in der Erde befand, kaum groß genug, ihn zu fassen, so daß er also in seiner Angst vor dem Grab sich freiwillig an einen Platz verkroch, der einem Grab sehr ähnlich war.  - G. K. Chesterton, Das eigentümliche Verbrechen von John Boulnois.  In: G.K.C., Father Browns Weisheit. Zürich 1991 (zuerst 1914)
 
 

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