Aber nach Schluß des Gefechts, da erst hätte man sehen können, welcher Mut und welche Entschlossenheit Catilinas Heer beseelt hatte. Denn ungefähr den Platz, welchen jeder lebend im Kampf eingenommen, den deckte er im Tod mit seiner Leiche. Ein paar wenige aber, welche die Leibwache in der Mitte auseinandergesprengt hatte, waren etwas weiter zerstreut, aber alle doch mit Wunden auf der Brust, gefallen.
Catilina freilich wurde, weit von seinen Leuten, zwischen den Leichen
der Feinde gefunden, noch ein bißchen atmend und den
Trotz, den er lebend gezeigt, im Gesichtsausdruck
bewahrend. - Sallust, Verschwörung des Catilina (zuerst ca. 40 v. u. Z.)
- Gerhard J. Baudy,
nach
(lte)
Trotz (3) Die grämlichen Vorwürfe
des Vaters erweckten in ihr die boshafte Lust, ihn zu reizen. Sie war nie glücklicher,
als wenn wir alle miteinander sie tadelten und sie uns mit ihrem frechen,
herausfordernden Blick Trotz bot und mit ihren stets bereiten Antworten;
sie machte sich über Josephs religiöse Verfluchungen lustig, hänselte mich und
tat, was ihr Vater am meisten hasste, indem sie zur Schau stellte, wie ihre
gespielte Unverschämtheit, die er für echt hielt,
auf Heathcliff mehr Eindruck machte als die Güte, die er selbst ihm bewies,
wie der Junge ihr in allem gehorchte, ihm aber nur, wenn das Gehorchen sich
mit seiner eigenen Neigung deckte. Wenn sie sich während des Tages so schlecht
als möglich betragen, kam sie zuweilen abends und machte lieb Kind mit dem Greis.
«Nein, Cathy», sagte der alte Mann, «ich kann dich nicht lieben; du bist schlimmer
als dein Bruder. Geh, sprich dein Gebet, Kind, und bitte Gott um Verzeihung.
Ich fürchte, deine Mutter und ich hätten Grund, zu bereuen, dass wir dich in
die Welt gesetzt haben!» Das brachte sie anfangs zum Weinen; als sie sich wiederholt
zurückgestossen sah, verhärtete sie sich, und sie
lachte, wenn ich ihr anriet, zu sagen, sie bedaure ihre Fehler und bitte um
Verzeihung. - Emily Brontë, Sturmhöhe. Zürich 1973 (zuerst
1847)
Trotz (4)
- N.N.
|
||
|
|
|
|
|