Transsubstantiation  Die Westphälinger beten täglich: unsern täglichen Pumpernickel gib uns heut. Also den bekommst Du gewiß nebst ein paar westphälischen Tantzschuhen, die ich schon gekauft habe, worin Du mir bey meiner Ankunfft etwas vortantzen sollst. Wenn ich selbst komme, bringe ich auch wohl Schincken mit. Denn Pumpernickel wirst Du kaum, und Christelchen gar nicht essen können, es ist beynah als wenn man das liebe Korn roh äße. Ich habe es offt versucht und ließ mir ein Stück geben, das etwa 20 Bauernbissen enthalten mochte. Ich biß etwas mit einer ernsthafften Miene ab. Sollst Du das Brod, so wie es Gott erschaffen hat, nicht essen können, das Brod das den hiesigen Bauer= Mädchen die schöne Haut, die Munterkeit und das feste Fleisch giebt? sagte ich, und fieng an es mit meinen Zähnen zu mahlen, denn das fehlt ihm. Ich kaute fort, es war entsezlich, zuweilen gerieth ich über dem Kauen in ein Lachen, und gab die 19 % übrige Bissen den Pferden, zuweilen machte ich andächtige Betrachtungen: Was muß das für ein Gott seyn, der Mädchen Fleisch aus diesen Sägspänen macht: zuweilen wurde der Einfall muthwilliger: Wir wollen warten, bis sich die Sägspäne verwandelt haben, da sollen sie wohl besser gehen, allemal aber konten doch die Pferde auf die 19% Bausernbissen Rechnung machen. Weiter habe ich es noch nicht bringen können, der Pumpernickel vor der Verwandlung in -- ist etwas abscheuliges, nach der Verwandlung aber - - - - etwas, desgleichen kein Sterblicher Becker je gebacken hat noch backen wird - So viel vom Pumpernickel und dessen Verwandlung.  - Lichtenberg an Johann Christian Dieterich, nach (mehr)
 
 

Verwandlung Substanz

 

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Wandlung