otempfahl Das obere Ende des Totempfahls ist ein Rabe, der den Mond im Schnabel trägt.
Die Figur symbolisiert die Geschichte, nach der der Rabe
die Sonne, den Mond und die Sterne von einem reichen Mann stahl, der sie
in einer Kiste versteckt hielt. Unterhalb des Rabens ist eine Frau mit
einem Frosch dargestellt. Die beiden repräsentieren die Geschichte einer
Frau aus dem Raben-Clan, die einen Frosch neckte und daraufhin vom Frosch
zu seinem Dorf getragen wurde. Sie heiratete ihn und hatte zwei Froschkinder.
Sie entkam, indem sie ihre zwei Söhne zum Haus ihres Vaters schickte, um
dort einen Knochen für das Durchbohren von Haut zu holen. Ihre Söhne überredeten
ihren Vater, einen Damm zu durchbrechen, so dass der See, in dem das Froschdorf
lag, auslief. Alle Frösche bis auf die zwei Froschkinder starben. Die Figuren
am unteren Ende des Totempfahls beziehen sich auf andere Geschichten des
Raben-Clans. Dargestellt sind Nerz, Rabe und ein Wal, der mit seinem Kopf
nach unten weist. Am untersten Ende befindet sich der Häuptling aller Vögel.
Rabe nahm Nerz einst als seinen Begleiter mit und sie wurden von einem
Wal verschluckt, der sie über das Wasser brachte. Der Wal erlaubte ihnen,
sich Stücke aus seinem Walspeck zu schneiden, um davon zu essen. Er bat
sie jedoch, sein Herz zu meiden. Der Wal landete auf Haida Gwaii, wo die
Leute ein Loch in die Haut schnitten, um Nerz und Rabe die Flucht zu ermöglichen.
Nerz entsprang dem Loch ölbedeckt und wälzte sich in verrottendem Holz,
was seinem Fell bis heute sein Erscheinungsbild gibt. Der Rabe tat es ihm
gleich. Rabe und Nerz wanderten um Haida Gwaii und kamen zu einem großen
Haus. Darin lebte ein Mann mit einem Vogelschnabel, der der Häuptling aller
Vögel war. Rabe betrachtete sich als Häuptling aller Raben und dem Häuptling
aller Vögel missfiel dies. Er verwandelte den Raben in einen der gewöhnlichen
Raben zurück, wie wir sie heute kennen.
- Totempfahl eines Tlingit-Clans
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