on, schlechter  Ein Sänger kann mehr oder minder geschickt sein, den Ton weit von sich zu werfen, ihn sozusagen ganz aus seinen Kavitäten hinauszuschleudern. Wenn diese Prozedur völlig gelingt, dann senkt sich der Ton leicht wie Dunst oder Tau auf die Menschen, und so geschieht es mit fast allen Tönen großer Künstler; andernfalls bedrückt er im Niedergehen das Publikum und verleiht ihm ein typisches Gefühl der Schwere. Schließlich bringt es die Mehrzahl der schlechten Sänger nicht einmal fertig, den Ton in seiner Ganzheit auszustoßen, so daß dieser, um hier ein plumpes Bild zu gebrauchen, zur Hälfte im Sänger verbleibt. Daraus entsteht, Zuhörerschaft miteinbezogen, so etwas wie ein allgemeines Unbehagen: das Publikum zieht instinktiv den Ton an sich, als wolle es den Unglücklichen davon befreien, der sich ja seinerseits nichts Besseres wünschen kann und auf jede Weise, mit Grimassen und Verkrampfungen jeder Art, das Seine dazu beitragen möchte (was ihm freilich nicht gelingt, da man einen Ton entweder ganz oder eben nicht ganz herausbringt). Alles in allem ist dies also eine Art schwerer Geburt, und es braucht nicht noch hinzugefügt zu werden, daß es sich hier um die qualvollsten musikalischen Darbietungen handelt.  - (land2)
 
 

Ton

 

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