Tod, kleiner  Mit seiner steigenden Erregung wurde sein Atem wie das Schnauben eines Stieres, der einen Anlauf nimmt, um sein Opfer auf seine Hörner zu spießen, nur war der Stoß schmerzlos, aber so wild, daß er sie beinahe vom Bett warf, ihr zuckendes Geschlecht in die Luft hob, als wollte er es ganz und gar durchbohren, ihren Körper zerreißen und sie erst dann wieder freigeben, wenn sie die Wunde empfangen hatte, eine Wunde aus Ekstase und Verzückung, die ihren Körper wie ein Blitzstrahl traf und sie dann fallen ließ, stöhnend, Opfer einer allzu großen Wonne, einer Wonne, die wie ein kleiner Tod war, ein gleißender kleiner Tod, wie ihn keine Droge, kein Alkohol verursachen konnte, sondern nur zwei sich liebende Körper, die einander zutiefst verfallen waren, die sich liebten mit jedem Atom und jeder Zelle und jedem Nerv und jedem Gedanken.  - Anaĭs Nín, Das Delta der Venus. München u. Zürich o. J. (zuerst 1977)

Tod, kleiner (2)

Tod


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