intenkleckser
Eine Besonderheit bei Kiplings Art zu arbeiten muß ich erwähnen,
nämlich die Unmenge von Tinte, die er zu verspritzen liebte. Im heißen Sommer
trug er im Büro weiße Leinenhosen und eine dito Jacke, und bei Tagesschluß war
er von oben bis unten getigert wie eine dalmatinische Dogge. Er pflegte seine
Feder häufig und tief ins Tintenfaß zu tauchen, und da alle seine Bewegungen
abrupt, fast stoßhaft waren, so flog die Tinte nur so herum ... Wenn er zum
Frühstück nach Hause ging oder fuhr, in seinem leichten, ausgiebig mit Tinte
beklecksten Habit, das bebrillte Gesicht tief unter einem riesigen pilzförmigen
Tropenhut, bot der junge Kipling in der Tat einen wunderlichen Anblick.
- Kay Robinson, nach (
ki
)
Tintenkleckser (2) Während wir so dahingingen - und wovon redeten? -, bemerkte ich, daß ein Gewitter bevorstand, und schlug vor, den Rückweg anzutreten.
Ha!
Sie fragte mich, ob mein Schreibtisch, wenn ich zu schreiben anfinge, sauber und aufgeräumt sein müsse, ob ich die Utensilien bereitlegen müsse oder ob ich mich einfach hinsetzen und schreiben würde.
Ich sagte, ich hätte es gern ordentlich.
Haha!
Sie sagte, wenn sie schreibe, sei es ihr eine große Hilfe - so denke sie und handle entsprechend -, aus ihrem Füller etwas Tinte sich auf die Kleider zu klecksen, das vermittle ihr ein Gefühl von Freiheit und Gleichgültigkeit gegenüber den bloßen Erfordernissen des Schreibens.
Na - wenn es dir gefällt. - (wcwa)
Tintenkleckser
(3) Doktor Luther
saß auf der Wartburg und übersetzte die Bibel. Dem Teufel war das unlieb und
hatte gern das heilige Werk gestört; aber als er ihn versuchen wollte, griff
Luther das Tintenfaß, aus dem er schrieb, und
warf's dem Bösen an den Kopf. Noch zeigt man heutigestages die Stube und den
Stuhl, worauf Luther gesessen, auch den Flecken an der Wand, wohin die Tinte
geflogen ist.
- (sag)
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