Sie sind von verschiedener Farbe bei sonstiger Gleichheit der Lebensweise und Natur. Man findet sie immer auf demselben Baum lebend, aber auf dessen gegengesetzten Seiten, da sich die beiden Holzkäfer durchaus nicht leiden können. Bohrt der Thomasmann unten an einem Baum, so sitzt auf dem gleichen der Heinrichmann oben. Findet der eine die bebohrte Linde saftig, so findet sie der andere morsch, und umgekehrt. Das seltsame ist, daß sich beide immer im Baume irren. Sie glauben auf einer Eiche zu käfern, wenn sie auf einer Tür aus Kiefernholz sitzen, auf einer Fichte, wenn es eine Kommode aus Lindenholz ist. Immer aber findet aus Ärger über des andern Anwesenheit der eine morsch, was der andere saftig findet.
Nur wenn man die beiden Käfer auf einen Federhalter setzt, geben sie
sich eifrig ihrer Tätigkeit hin, indem sie emsig darauf hinunter und
hinauf laufen. Was die Farbe anlangt, so zeigt der Thomasmann
schwarzweißgestreifte Flügeldecken, während die des Heinrichmanns
blauweißrot mit manchmal auftauchenden, doch bei menschlicher
Annäherung rasch wieder verschwindenden roten Tupfen sind. Diese roten
kleinen Tupfen lassen sich übrigens durch leichtes Reiben entfernen.
- (
bl
, Zeichnung
von Th. Th. Heine)
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