eufelsmusik 1957 stieg er plötzlich aus. Ohne Vorwarnung - er hörte einfach auf, ging nicht mehr auf Tournee, machte keine Platten mehr, sondern spielte in einer Adventistenkirche am Times Square Klavier.
Wie man hörte, war er in einem Flugzeug gewesen, als plötzlich Feuer ausbrach. Little Richard fiel auf die Knie und gelobte, die Teufelsmusik für immer aufzugeben und sich statt dessen allein dem Gospel zu widmen, wenn er verschont bliebe. «Und Gott erhörte meine Gebete und ließ das Feuer verlöschen.»
Also verkündete er, daß er aufhören würde, aber die Leute seiner Begleitung
dachten, er sei verrückt, und lachten ihn aus. Da zog Little
Richard seine vielen Ringe
von den Fingern und warf sie mit einer theatralischen Geste ins Meer. Zwanzigtausend
Dollar wert: «Ich wünschte, ich könnte das Gesicht des Mannes sehen, der diese
Fische fängt. Ein königliches Geschenk, mit freundlichem Gruß von Little Richard.»
- (
awop
)
Teufelsmusik (2) Tatsächlich ist
eine Mitwirkung Satans in vielen Werken Paganinis
ersichtlich: in seinen sehnsüchtigen und beschwörenden Tiraden, in gewissen
abrupten Zäsuren und Ausbrüchen, die an eine Grimasse Luzifers denken lassen;
in gewissen Kadenzen schluchzender oder kreischender Tone, die einer verzweifelten
Seele aus der Hölle entströmt sein könnten. Wenn der Teufel je daran dachte,
Musiker zu werden, dann hat er zweifellos von dem hohen, gespenstischen Körper
Niccolo Paganinis Besitz ergriffen. Auch nach ihm haben fast alle Violinkünstler
— hauptsächlich die mit Zigeunerblut oder Zigeunertechnik — in mancher Beziehung,
z. B. in ihrer düsteren Mimik und im Ungestüm ihres Spiels, diabolischen Anflug.
- Giovanni Papini, Der Teufel.
Anmerkung für eine zukünftige Teufelslehre. Stuttgart 1955
Teufelsmusik (3)
Die Musik vollbringt, insoweit sie eine magische Kunst von magischem Ursprung
ist, jeden Tag die magische Umwandlung der Seelen. Fast ist sie Totenbeschwörung,
insofern sie die Toten auferweckt und den Bösewichten mehr Leben gibt; jedenfalls
hat sie immer mehr oder weniger sichtbare Beziehungen zum Dämon. Die Negermusik
und die Nachahmung der Musik der Primitiven ist mit ihrem frechen Herausblasen,
ihrem plumpen Schluchzen und den tierischen Trommeln passend für das niedere
Personal der Hölle. Aber der alte Satan ist ein raffinierterer
Künstler. Wenn er seinen tollen Jubel des Hexensabbats mit ein wenig Musik austoben
will, greift er auch heute zur Violine des Tartini
oder des Paganini. - Giovanni Papini, Der Teufel.
Anmerkung für eine zukünftige Teufelslehre. Stuttgart 1955
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