amtam
Täglich dröhnte das Tamtam des Todes, die Tänzer folgten einander.
Ngurangurane führte den Dienst. Am letzten Tage sind alle Männer und Frauen
vereinigt. Nahe beim Dorf, im benachbarten Wald, ließ Ngurangurane Bäume fällen
und einen runden Platz anlegen. Die Frauen bringen Tonerde, und mit eigenen
Händen knetet der große Häuptling das Bildnis des Ahnen. Er knetet ein ungeheures
Krokodil, man schmückt es mit Weiß und Schwarz, mit Schwarz und Rot, und da
es ganz bereitet ist, begannen die kreisenden Tänze um den Ahnen. Sie währten
die ganze Nacht bis zum Morgen; das Tamtam ertönt. Dann nähert sich Ngurangurane
ganz allein. Vor das Bildnis führt er zwei Gefangene, er opfert zwei Männer
vor dem Bild. Vor dem Bild opfert er zwei Frauen. Die Fleischstücke sind vor
das Krokodil, zu seinem Haupt die Häupter, zu seinem Leib die Leiber gelegt
worden. Dann zieht jeder sich zurück. Er spendet die Totenspende. Da alles beendet
ist, befiehlt er: »Ein jedes Jahr werden wir auf gleiche Weise das Krokodil
ehren. Ein jedes Jahr werden wir sein Gedächtnis feiern. Sein befriedeter Geist
geht zum Land der Toten.«
- Afrikanische Märchen
und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)
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