ag  Ein Huhn geriet aus Versehen mit einem Fuß in die Mausefalle. Die Maus fiel in das Rinnsal der Dunggrube und wäre beinahe ertrunken. Das Schwein verschluckte eine Hühnerfeder und hustete bis zum Sonnenuntergang. Der Ochse brach sich ein Horn am Pfeiler des Vordachs. Die Katze versengte sich die Barthaare am Kaminfeuer. Der Hund drang in den Hühnerstall ein und fraß alle Eier auf. Gegen Abend regnete es so stark, daß der Hühnerstall überschwemmt wurde. Was für ein Tag! - (ma2)

Tag (2) Wer hat schon einen geglückten Tag erlebt? Sagen werden das zunächst von sich wahrscheinlich die meisten. Und es wird dann nötig sein, weiterzufragen. Meinst du »geglückt« oder bloß »schön«? Sprichst du von einem »geglückten« Tag oder einem — es ist wahr, ebenso seltenen — »sorglosen«? Ist für dich ein geglückter Tag allein schon, der ohne Problem verlief? Siehst du einen Unterschied zwischen einem glücklichen Tag und dem geglückten? Ist es für dich etwas anderes, mit Hilfe der Erinnerung von die-sem und jenem geglückten Tag zu reden, oder gleich jetzt, unmittelbar danach, ohne eine Verwandlung durch die Zwischenzeit, am Abend ebendesselben Tags, als dessen Beiwort dann auch nicht ein »geschafft« oder »überstanden« stehen kann, sondern einzig »geglückt«? Ist dir der geglückte Tag also grundverschieden von einem unbeschwerten, einem Glückstag, einem ausgefüllten, einem Aktivtag, einem durchstandenen, einem von der Langvergangenheit verklärten — ein Einzelnes genügt da, und ein ganzer Tag schwebt auf in Glorie —, auch gleichweichem Großem Tag für die Wissenschaft, dein Vaterland, unser Volk, die Völker der Erde, die Menschheit? (Im übrigen: Schau — blick auf —, der Umriß des Vogels dort oben im Baum; wozu das griechische Verb für »lesen« in den Briefen des Paulus, buchstäblich übersetzt, ein »Auf-Blicken« wäre, geradezu ein »Hinauf-Wahrnehmen«, ein »Hinauf-Erkennen«, ein Wort ohne besondere Befehlsform schon als eine Aufforderung oder ein Aufruf und dazu noch jene Kolibris in den südamerikanischen Dschungeln, die beim Verlassen ihres Schutzbaums, um die Raubgeier zu täuschen, das Geschaukel eines fallenden Blatts nachmachen...) — Ja, der geglückte Tag ist für mich nicht wie all die anderen; er heißt mir mehr. Der geglückte Tag ist mehr. Er ist mehr als eine »geglückte Bemerkung«, mehr als ein »geglückter Schachzug« (sogar ein geglücktes vollständiges Spiel), als eine »geglückte Erstbesteigung im Winter«, etwas anderes als eine »geglückte Flucht«, eine »geglückte Operation«, eine »geglückte Beziehung«, gleichwelche »geglückte Sache«, ist auch unabhängig vom geglückten Pinselstrich oder Satz, und hat nicht einmal etwas zu schaffen mit jenem »nach lebenslangem Warten in einer einzigen Stunde geglückten Gedicht«! Der geglückte Tag ist unvergleichlich. Er ist einzigartig. - Peter Handke, Versuch über den geglückten Tag, Frankfurt am Main 1991

Tag (3) Der »geglückte Tag« wäre ein Tag ohne Bedürfnis nach dem eigenen Spiegelbild, ein Tag ohne mein Zutun: »Heute bin ich da, und es gibt die Natur.« Aber am Ende wird derjenige vielleicht doch heilfroh sein, daß der »geglückte Tag« vorbei ist: froh wie nach einer Geisterstunde - denn er hat schließlich Angst gehabt, an der Vollkommenheit zu sterben. (Zuletzt ähnelt das Bild des Glücklichen dem des Geängstigten: es zeigt unendliche Schwäche) - (bleist)

Tag (4)

Primäre Tage, Herbst, auf welchen Sonnen,
von welchem Meer durchblaut, vom Meer gekühlt,
hat dies unwandelbare Licht begonnen,
das rückwärts reicht und alte Dinge fühlt,
die Fernen mischen sich, die Völkerheere,
es klingt ein Horn, es klingt das Schilfrohr an:
es ist das Lied vom Busch der Alderbeere,
aus dem die Menschheit weich und sterblich rann.

Primäre Tage, Herbst, die Ebenen träumen,
wie hat das Kind die Tage so geliebt,
die Tage Ruths, die Ährensammler säumen
nach letzten Früchten, die die Stoppel gibt —
ach, da berührt mich was mit vagen Zeichen,
ach, da verführt mich was mit tiefem Zwang:
schon eine blaue Jalousie kann reichen
zu Asterhaftem, das aus Gärten drang.

Vielleicht ein Übergang, vielleicht das Ende,
vielleicht die Götter und vielleicht das Meer,
Rosen und Trauben trägt es auf der Lende:
uralter Wandel, Schattenwiederkehr.
Primäre Tage, Herbst, die Ebenen schweigen
in einem Licht, das alte Dinge liebt,
das Ernten fallen läßt und Schatten steigen
und alles nimmt und leise weitergibt.

- (benn)

Tag (5) Ein Tag in einer fremden Stadt: vom Dachzimmer in die Bäckerei; von der Bäckerei ins Wohnzimmer; vom Wohnzimmer auf die Straße; von der Straße auf eine Bank an einem Kinderspielplatz; von der Bank unter einen Baum (starker Regen); vom Baum in das Museum; vom Museum auf die Straße; von der Straße in eine Telefonzelle; von der Telefonzelle ins Café; vom Café in eine Kirche; von der Kirche in die Untergrundbahn; von der Untergrundbahn ins Kino; vom Kino ins Dachzimmer - (bleist)

Tag (6) Shitomir. 1. 6. 20

Morgens im Zug, holte Feldbluse und Stiefel. Schlafe mit Shukow, Topolnik, es ist dreckig, morgens die stechende Sonne, der Dreck im Waggon. Der lange Shukow, der verfressene Topolnik, das ganze Redaktionskollegium - unvorstellbar widerliche Leute. Elender Tee in geborgten Kesseln, Briefe an zu Hause, Pakete für Jugrosta, Interview mit Pollak, Operation zur Erstürmung von Nowograd, die Disziplin in der polnischen Armee erlahmt, polnische weißgardistische Literatur, Büchlein aus Zigarettenpapier . . . ukrainische Juden, Kommissare; alles dumm, wutverzerrt, kraftlos, unbegabt und erstaunlich unüberzeugend. Michailows Auszüge aus polnischen Zeitungen. Die Küche im Zug, dicke Soldaten mit roten Gesichtern, ausgeweidete Schweine, stickige Hitze in der Küche, Brei, Mittag, Schweiß, Wäscherinnen mit dicken Beinen, apathische Weiber . . . Die Soldaten beschreiben, die dicken, satten, schläfrigen Weiber. Liebe in der Küche. Nachmittags nach Shitomir. Eine weiße, nicht verträumte, sondern geschlagene, gezähmte Stadt. Ich suche die Spuren polnischer Kultur. Gutangezogene Frauen, weiße Strümpfe. Kirche. Bei Nuska bade ich im Teterew, abscheuliches Flüßchen, im Bad alte Juden mit langen, mageren graubehaarten Beinen. Die jungen Juden. Frauen spülen Wäsche am Teterew. Eine Familie, schöne Frau, das Kind hat der Mann. Basar in Shitomir, ein alter Schuster, Waschblau, Kreide, Bindfaden. Die Synagogen, alte Architektur, wie mir das alles ans Herz greift. Ein Uhrglas 1200 Rubel. Markt. Ein kleiner Jude - Philosoph. Unglaublicher Laden - Dickens, Besen und goldene Hausschuhe. Seine Philosophie - alle sagen, sie kämpfen für die Wahrheit, und alle stehlen. Wenn es doch bloß eine gute Regierung gäbe. Schöne Worte, ein Bärtchen, wir unterhalten uns, Tee und drei Stück Apfelkuchen - 750 Rubel. Eine interessante Alte, böse, geschäftstüchtig, wie geldgierig sie alle sind. Den Basar beschreiben, Körbe voller Kirschen, das Innere einer Garküche. Gespräch mit einer Russin, die ein Waschfaß ausleihen kommt. Dann schwacher Tee, ich fresse mich in das Leben hinein, lebt wohl, ihr Toten. Schwager Podolski, verkommener Intellektueller, irgendwas von Gewerkschaften, vom Dienst bei Budjonny, ich bin natürlich Russe, seine Mutter ist Jüdin, warum? Pogrom in Shitomir, von den Polen angezettelt, dann natürlich auch von den Kosaken. Als unsere Vorausabteilungen auftauchten, hielten die Polen die Stadt drei Tage lang besetzt, Judenpogrom, schnitten Barte ab, das ist so üblich, nahmen auf dem Markt 45 Juden fest, führten sie ins Schlachthaus, Mißhandlungen, Zungen herausgeschnitten, ein Stöhnen über den ganzen Platz. 6 Häuser in Brand gesetzt, Konjuchowskis Haus am Kathedralenplatz - ich besichtige es, wer rettete es vor den Maschinengewehren, es war dem Hausmeister anvertraut, dem die Mutter aus dem brennenden Fenster den Säugling herunterwarf. Sie wurden aufgehalten, der Priester lehnte eine Leiter an die Hinterfront, so sind sie entkommen.

Sabbat steht bevor, wir gehen vom Schwiegervater zum Zaddik. Den Namen verstand ich nicht. Ein außerordentliches Bild für mich, obwohl das Sterben und der völlige Niedergang unverkennbar sind. Der Zaddik, seine schmalschultrige, hagere kleine Figur. Der Sohn - ein wohlerzogener Junge in kleinem Kapotthütchen, man sieht in kleinbürgerliche, aber geräumige Zimmer. Alles akkurat, die Frau eine gewöhnliche Jüdin, sogar ein bißchen auf modern aus. Die Gesichter der alten Juden. In der Ecke Gespräche über die Teuerung. Ich finde mich im Gebetsbuch nicht zurecht. Podolski hilft. Anstelle der Kerze ein Kienspan. Ich bin glücklich - riesige Gesichter, gebogene Nasen, schwarze, graudurchzogene Barte, ich denke an vieles, auf Wiedersehen, Ihr Toten, das Gesicht des Zaddiks, Nickelkneifer, woher kommen Sie, junger Mann? Aus Odessa. Wie geht es dort? Man lebt. Hier ist es furchtbar. Kurzes Gespräch. Ich gehe erschüttert. Podolski, blaß und traurig, gibt mir seine Adresse, wundervoller Abend. Ich gehe, denke nach, die stillen, fremden Straßen. Kondratjew mit einer schwarzen Jüdin. Der arme Kommandant, mit Papacha, er hat kein Glück. Dann die Nacht, der Zug, die aufgemalten Losungen des Kommunismus (Kontrast zu dem, was ich bei den alten Juden sah). Maschinengeräusche, eigene Elektrostation, eigene Zeitung, die Filmvorstellung läuft, der Zug strahlt, lärmt, dicklippige Soldaten stehen Schlange bei den Wäscherinnen (2 Tage). - Isaak Babel, Tagebuch 1920. In: I. B., Die Reiterarmee. Darmstadt und Neuwied 1980 (SL 321)

Tag (7) Am 25. August wachte Avelino Arredondo nach neun Uhr auf. Zuerst dachte er an Clara und dann erst an das Datum. Erleichtert sagte er sich: ›Jetzt hat das mühsame Warten ein Ende. Der Tag ist gekommen.‹

Er rasierte sich ohne Hast, und im Spiegel begegnete ihm das übliche Gesicht. Er suchte sich eine rötliche Krawatte und seine beste Kleidung heraus. Er frühstückte spät. Der graue Himmel sah nach Sprühregen aus; er hatte ihn sich immer strahlend vorgestellt. Ein bitterer Nachgeschmack streifte ihn, als er für immer das klamme Zimmer verließ. Auf dem Flur begegnete er der Mulattin und gab ihr die letzten Pesos, die ihm verblieben waren. Im Ladenschild der Eisenwarenhandlung sah er die farbigen Rhomben und überlegte, daß er über zwei Monate nicht an sie gedacht hatte. Er machte sich auf den Weg zur Calle de Sarandí. Es war ein Feiertag, und die Straßen waren fast menschenleer.

Es hatte noch nicht drei geschlagen, als er auf der Plaza Matriz ankam. Das Tedeum war bereits zu Ende; eine Gruppe Herren, Militärs und Prälaten kamen die flache Freitreppe der Kirche herunter. Auf den ersten Blick konnten die Zylinderhüte, die Uniformen, die Silberstickereien, die Waffen und die Leibröcke den falschen Eindruck erwecken, es handele sich um viele; in Wirklichkeit waren es nicht mehr als dreißig. Arredondo, der keine Furcht verspürte, empfand eine Art Respekt. Er fragte, wer der Präsident sei. Man antwortete ihm: »Der neben dem Erzbischof mit der Mitra und dem Stab.«

Er zog den Revolver heraus und schoß.

Idiarte Borda machte ein paar Schritte, fiel auf das Gesicht und sagte deutlich: »Ich bin tot.«

Arredondo lieferte sich den Behörden aus. Später erklärte er: »Ich bin Colorado und sage das voller Stolz. Ich habe den Präsidenten umgebracht, der unsere Partei verraten und beschmutzt hat. Ich habe mit den Freunden und der Braut gebrochen, um sie herauszuhalten; ich habe keine Zeitungen angesehen, damit keiner sagen kann, sie hätten mich aufgehetzt. Dieser Akt der Gerechtigkeit gehört mir. Jetzt möge man mich richten.«

So wird der Hergang gewesen sein, obwohl komplizierter; so kann ich ihn mir in meinen Träumen vorstellen. - Jorge Luis Borges, Avellino Arredondo. In: Spiegel und Maske. Erzählungen 1970 bis 1983. Frankfurt am Main 2000 (Fischer Tb. 10589)

Tag (8)  Man lebe, aber im rechten Sinne, immer nur für den Tag, d. h. man benutze jeden Tag so, als wenn er der einzige wäre, ohne sich um den morgenden Tag zu bekümmern. Unglückliche Menschen, die ihr immer nur an das Folgende, Mögliche denkt, und über den Plänen und Projekten des Künftigen die Gegenwart verliert! Die Gegenwart ist ja die Mutter der Zukunft, und wer jeden Tag, jede Stunde ganz und vollkommen seiner Bestimmung gemäß benutzt, der kann sich jeden Abend mit dem unaussprechlich beruhigenden Gefühl niederlegen, daß er nicht allein diesen Tag wirklich gelebt und seinen Standpunkt ausgefüllt, sondern auch sicher die beste Zukunft gegründet habe.  - (huf)

Tag (8)  

Ein Tag an der Grenze

Wa, wa wassen los?. . . das zersplitterte Auge & Ohr,
ein paar Wolken in Pfützen, grünes Neonlicht, das den Tag
bunt macht.

Frage: Können Sie'n Pfennig klein machen?

Der Rosenkavalier, mit langen Haaren, Bart, und einem
urinierenden Herz, als Naturtalent. D. h. eine Nacht
auf der Straße.

Roman: ... da gings los. Ah, Sonne, Nachrichten, die Preise für das Nirvana sind gestiegen.

Zitat: "schwarz fletscht in weiß," A. Stramm
verschiedene Buchdruckgefühle.

Und Spotlight auf den Satz,

Liebt den Autor & nicht die Band.
Das ist klar.

A lot of B. S. (Bullshit) heute.

Da sind Spiele mit den Händen im Schatten.
Ich blieb stumm. Hier waren Trümmergrundstücke.

Ist Musik das Maschinenwerk höherer Wesen?  Hahahaha . . .

Ein Posten musikalischer Kosmosabfälle,

z. Zt. Freitagnacht 0.30 pm Lupe l, Zülpicher Str.
14 DM, Die Dose, eine Mitternachtssession, & nichts

Konservativeres im Moment als da Musik auf der Bühne,

wörtl. Rede: "der Trommler hat gesagt,
ich krieg mein Geld zurück," und habs.

Das hübsche Gesicht neben mir sagt:

„regt dich nicht auf, sind deutsche Trampel,
immer bloß technisches Bummbumm"

Episch: >. . . vom Fenster weg, der Mond
ging auf, der Bahnwärter sagte, ich habe den ganzen
Schnee in die Erdbeeren geschaufelt. . .

Fortsetzung: ein rappelnder Tag in Westdeutschland.

Man hörte ein Geräusch wie das Geräusch, das ein großes Stück

Fleisch macht, das in einer großen schwarzen Pfanne
gebraten wird.

Und die verschwindenden Fakten: „Zu reden ist die
einzige Art mich auszudrücken." Also redeten sie die
Wirklichkeit in jedem Augenblick

auf der Stelle weg.

Lyrisch: schwarze Rillen, die sich nachts drehen.

„Mama, Papa, da fällt mir Aua ein"
ein Kinderlied.

Im Theater fragte ein Arbeiter:

„was ist der Unterschied zwischen Schön
und Kunst, Mickie Maus?"

Eine Geige fing an. Biografie: ich wanderte tagelang
in der Wohnung umher, eine klassische Form.

Gewöhnliches Wetter, von grün zu grün, arn Ende der Allee, wo die Bibliothek aufgerichtet stand, kam.

Ich sah an mir herunter. Diese Füße, die gehen,
existieren wirklich und gehen.

Plötzlich, wie das Wort plötzlich:
„Sie haben diese tote Fliege übersehen."

Klar waren das Schattenstücke, die herumlagen, ziemlich groß.

l Fragment, (Radio) „wieviele Scheintote sind heute
wieder nach Haus gefahren . . . Tamtam."

Die Sprache: der letzte Dreck. Der
Titel heißt: Osmotische Wanderungen,

oder wie das so durch die Häute seht.

Poetisch: um den kaputten Wasserhahn wird
Hanf gedreht, eine Dichtung.

Und wieder Sonne . . . bloß man kann kein Wort verstehen (fusch,
die Dumdumgeschosse gesprochener Sprache, Querschläger
der Seele). Komm Traum, was ich denke, ist nicht

da! „get lost"

Ns. 1 Dialog „cross de sieh" & eine Erfahrung, die
Schinderei mit dem Geld ist genauso wie die Schinderei
mit der Polizei

. . . sieh doch, wie sie alle danach tanzen!

- (westw)

Tag (9)   Beim Anblick der von hohen und niedrigen Zweigen zu Boden sinkenden Blättern taucht der Gedanke auf: dieser Tag vor allen anderen ist der auserwählte, alle anderen Tage fallen auf beiden Seiten von ihm ab, und nur er selbst bleibt in vollkommener Fülle zurück. Er ist sein eigener Sommer, aus seinen Blättern, die über den glatten Boden schaben, muß er seine Vollkommenheit bauen. Der üppige Sommer des Jahres ist nur ein unschlüssiges Gegenstück zu jenen feurigen Tagen geheimen Triumphs. Sie sind es in Wirklichkeit, die das Jahr wie auf einem Pergament malen, indem sie jeder Jahreszeit zum Schein die Wärme oder Kühle, die in uns selbst ist, verleihen. Die wahren Jahreszeiten blühen oder verwelken nickt nach einer festgesetzten Ordnung. Vielmehr können viele von ihnen in ein paar Wochen oder Stunden vorüberziehen, während manchmal ein ganzes Leben vorüberzieht und die Jahreszeit von einem Ende zum anderen gleichbleibt.  - (kore)
 

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