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Bonetti sagt, für die Gamuna
habe nichts ein Dasein außer dem ta, außer dem leeren Raum, der sich mit unserer
Anwesenheit unter den Trugbildern der Fata Morgana
füllt. Daraus schließt er, daß die genaue Übersetzung von gamuna-ta so
lauten müßte: »Wir, die wir hier sind und den Platz in der Leere einnehmen als
Trugbilder der Wüste.« Man kann sich vorstellen, welche Entrüstung diese
Interpretation in der Welt der Wissenschaft entfesselte. Der Argentinier gab
vor, alles zu erklären, ohne irgend etwas durch Fakten zu beweisen, dann wollte
er weismachen, es gebe etwas, das ta heißt, aber man weiß nicht, was
es ist -aber schließlich: Wollte er vielleicht unterstellen, das Land der Gamuna
sei eine Art Land der Toten, die ziellos umherirren, nur um sich wieder mit
ihrem eigenen Nichts zu vereinen? Und wer soll denn noch an derlei Phantasien
glauben?
Schwester Tran sagt, man spürt den Zauber des ta genau in den Ecken eines
Hauses, in den Dachböden, in den Schubladen, in den
Schränken. Dort ruhen die Dinge in ihrer Ahnungslosigkeit.
Man spürt es auch in den Latrinen, unter den Treppen,
in den Kämmerchen, in die man sich einschließt, wie das auf dem Treppenabsatz
im Haus von Ajraia, wo sich unsere Schwester einschloß, um allein zu sein. Wenn
man sich in einem kleinen Raum ausruht, bringt das ta die Gedanken der
Weite, das sind Schwebezustände, die sich in den
leeren Augenblicken konzentrieren. Die leeren
Augenblicke sind wie Schubladen, wie Schränke,
Stellen, wo die Dinge in ihrer Ahnungslosigkeit ruhen, um eines Tages, wer weiß
wann, wieder hervorzukommen. Die Gedanken versinken in der Langsamkeit der leeren
Momente, und es ist, als würde man sie in eine Schublade legen, damit sie ruhen.
Das ta ist weit, und es ist die Langsamkeit,
die es braucht, um die Weite hereinzunehmen. Man darf es nie zur Eile antreiben;
man kann die Langsamkeit der Gegenwart nicht mit einer Berechnung über die Zukunft
überspringen.
- (fata)
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