Mehr als mit seiner Lebenszeit überdauert Swift für uns mit ein paar furchtbaren Sätzen. Dieser sentenziöse und düstere Charakter färbt manchmal sogar das, was über ihn gesagt wird, als hätten diejenigen, die ihn beurteilten, nicht geringer sein wollen als er. »An ihn denken heißt an den Untergang eines großen Reiches denken«, hat Thackeray geschrieben. Doch gibt es nichts Pathetischeres als seine Anwendung der geheimnisvollen Worte Gottes.
Die Taubheit, der Taumel, die Furcht vor dem Wahnsinn und schließlich der Verblödung nahmen immer mehr zu und vertieften die Melancholie Swifts. Er fing an, das Gedächtnis zu verlieren.
Er wollte keine Brille benutzen, er konnte nicht mehr lesen und längst nicht mehr schreiben. Täglich flehte er zu Gott, er möge ihm den Tod schicken. Eines Abends hörte man ihn, alt und verrückt und längst todgeweiht, etwas vor sich hin murmeln; wir wissen nicht, ob resigniert oder verzweifelt oder wie einer, der sich bejaht und sich an seine innerste unversehrbare Substanz klar wird: »Ich bin was ich bin, bin was ich bin.«
»Ich werde ein Unheil sein, aber ich bin«, mag Swift empfunden haben,
und auch: »Ich bin ein Teil des Universums, so unumgänglich
und notwendig wie die anderen«, und auch: »Ich bin, was Gott gewollt hat, daß
ich sein sollte; ich bin das, wozu die Weltgesetze mich gemacht haben«, und
vielleicht: »Sein heißt alles sein.« - (
bo2
)
|
||
|
|
|
|
|