trychnin
In einem aufgeregten Traume schien es mir, ich sei im Begriff, zu
sterben, wieso und warum — dessen konnte ich mich beim Erwachen nicht
mehr entsinnen. Ich träumte, daß meine Frau, in der Absicht, meinen
Leiden ein Ende zu machen, mir irgendeine mit Gelee vermengte Substanz
eingab. Ich fand den Geschmack seitsam — nicht bitter, wie ich mich beim
Erwachen entsann, sondern warm und schmackhaft, und fragte sie, was es
sei. Sie antwortete : „Strychnin". Hierauf bemerkte ich, daß dies doch
ein äußerst schmerzhafter Tod sei, und weigerte mich, mehr davon zu
nehmen. Ich überlegne mir sorgfältig, ob es nicht eine tödliche Dosis
gewesen sei und ob ich nicht lieber meine Zuflucht zu einem Gegenmittel
nehmen solle, wobei ich mich nur auf Opiumpillen entsinnen konnte.
Indessen nahm das Entsetzen vor dem über mir schwebenden Tode mehr und
mehr zu, bis es schließlich so akut wurde, daß ich davon erwachte. - Havelock Ellis, nach
(je)
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