trippenzieher  

- Tomi Ungerer, Rigor Mortis. Nach: Tintenfass 7, Zürich 1983

 Strippenzieher (2) Ich kannte diese Männlichkeit, die sie sich selber fabrizierten, die Männer untereinander, indem sie sich gegenseitig dazu aufhetzten in panischer Angst vor dem Weibe in ihnen - ich kannte Männer, angespannt in ihrem Trachten nach Mannsein, krampfhafte Männchen, einander Männlichkeit lehrend. Ein solcher Mann potenzierte künstlich seine Merkmale, er war übertrieben in seiner Schwerfälligkeit, in seiner Brutalität, in seiner Kraft und Gewichtigkeit, er war der, der vergewaltigt, der mit Gewalt erobert - der also die Schönheit und die Anmut furchtete, die die Waffe der Schwäche sind, der, sich in der Ungeheuerlichkeit des Männchens vergessend, zügellos und trivial wurde, oder stumpf und ungeschickt. Die höchste Verwirklichung dieser »Schule« waren wohl jene Bankette betrunkener Offiziere der zaristischen Garde - bei denen man sich eine Schnur an das männliche Organ band, wonach unter dem Tisch einer den anderen an der Schnur zog, und derjenige, der als erster es nicht ertrug und schrie, zahlte das Souper.  - (gom)

Strippenzieher (3)  

- Saul Steinberg

Strippenzieher (4)  

- N.N.

 

Handwerker

 

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