Stammeln  »Falls du mich ficken willst, hör auf zu quatschen und hol deinen Winzpimmel raus«, sagte Charlotte.

»Winzpimmel ?« fragte Kenny. »Findest du den vielleicht winzig?«

In der Wohnung wurde es still. Dann sagte Kenny: »Jaah, gut so, du Sau. Mach weiter.« Kurz darauf hörte ich Kenny stöhnen. Er klang wie ein Tier, das krank war oder im Sterben lag. Und er redete. Erst konnte ich nichts verstehen, dann vernahm ich einzelne Wortfetzen, die sich fast wie das Gestammel aus einem Pornofilm anhörten. Er sagte: »Mach weiter so... Ja, genau so, du Sau... Fester, ja... Fick mich härter... Jaaa... Spiel mit meinen Eiern... Jaa, spiel mit den Eiern, du kleine Schlampe.« Ich wußte nicht, wovon mir schlechter war: davon, eine Leiche festhalten, oder davon, die auf mich einströmenden Bilder von Kenny und Charlotte verdrängen zu müssen. Ein übler Nachgeschmack von Erbrochenem machte meine Lage auch nicht gerade besser, also mußte ich mich auf angenehmere Dinge konzentrieren - Sonnenschein, das Meer, feste Nahrung, eine hübsche Frau - Rebecca. Nein, nicht Rebecca. Scheiße, alle, nur nicht Rebecca. Angie. Ja, Angie. Angies Gesicht - Hauptsache, ich mußte mich nicht wieder übergeben.

Beim Vögeln war nur Kenny zu hören, bis er Charlotte aufforderte: »Komm für mich, Baby. Mach schon. Laß es dir kommen«, woraufhin sie ein lahmes, offenkundig vorgetäuschtes Stöhnen hören ließ. Ich stellte mir vor, wie sie rücklings auf dem Futon lag und nur darauf wartete, daß er fertig wurde, damit sie sich endlich einen Schuß setzen konnte.

Kennys Geächze und das Pornogestammel hörten nicht auf, doch dann, gerade als es nie mehr enden zu wollen schien, grunzte Kenny dreimal laut, und auf einmal war es still.   - Jason Starr, Twisted City. Zürich 2005

 

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