Stamm, kriegerischer Gegen Mitternacht hören sie großes Geräusch. Alle kommen heraus. Ombure, das große Krokodil, war in der Mitte des Dorfes. Er war vor der Hütte des großen Häuptlings. Was tun? Wohin fliehen und sich verbergen? Keiner wußte es, und da der große Häuptling aus seiner Hütte hervorkam, um zu sehen, was geschehe, Yu, das war der erste Fang. Mit einem Biß brach ihn Ombure entzwei. »Hier hast du die Befreiung vom Krokodil«, sprach Ombure und ging zum See zurück. Die zitternden Krieger wählten einen anderen Häuptling. Man nahm einen Sklaven und band ihn am Seeufer als Opfer fest. Ombure, da der Abend gekommen war, verschlingt seine Beute, dann dringt er ins Dorf und fordert gebieterisch einen anderen. »Jeden Tag«, sprach er, »gebt ihr mir zwei Opfer; einen Tag zwei Männer, den anderen Tag zwei Frauen, jeden Neumond zwei Mädchen. Wenn nicht, so werdet ihr untergehen. Ich bin Ombure, der König des Waldes, ich bin Ombure, der König des Wassers.«

So geschah es lange Jahre hindurch. Jeden Tag erhielt Ombure zwei Opfer, einen Tag zwei Männer, einen anderen Tag zwei Frauen, und jeden Neumond zwei Mädchen. Um dem Blutopfer zu genügen, führten die Fang überall Krieg und waren Sieger; denn das große Krokodil schützte sie. Sie wurden große Krieger.  - Afrikanische Märchen und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)

 

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