tänder,
nasaler
Trudi und Slothrop ziehen sich auf eine Matte zurück, die sich in schicklicher
Entfernung vom Bösendorfer-Flügel befindet. Slothrop legt sich seufzend auf
den Rücken, nimmt seinen Helm ab und läßt die dicke, süße, saftige Trudi treiben,
was sie gerade möchte. Seine Gelenke schmerzen vom Regen und vom Herumlaufen,
er ist halb high, Trudi küßt ihn in ein erstaunliches Behagen, ein offenes Haus
wird hier geführt, keine bevorzugten Körperteile oder Sinne, alle spielen gleichberechtigt
mit ... vielleicht zum erstenmal in seinem Leben fühlt sich Slothrop nicht verpflichtet,
einen stehen zu haben, worauf es auch nicht ankommt, denn es scheint gar nicht
so sehr mit seinem Penis zu passieren als mit... lieber Himmel, is ja peinlich,
aber ... tja, seine Nase scheint eine Erektion zu
kriegen, der Schleim beginnt zu fließen, ja, ein
nasaler Stander ist das, und Trudi hat's natürlich gleich geschnallt, wie könnte
sie auch anders ... läßt ihre Lippen über den pulsierenden Rüssel
gleiten, schickt ein paar Zentimeter einer heißen Zungenspitze in eins der Nasenlöcher
... jede einzelne rosa Geschmacksknospe kann er fühlen, wie sie immer tiefer
dringt, die Scheidewand und Nasenhaare zur Seite
schiebt, um ihrem Kopf Platz zu machen, ihren Schultern und ... tja, schon ist
sie halb drin, könnte genausogut - ihre Knie hochziehen und, mit Händen und
Füßen in die Haare gekrallt, weiterkriechen bis sie sich endlich in der großen
roten Halle aufrichten kann, die angenehm erleuchtet ist, keine Wände oder Decken,
die sie eindeutig ausmachen könnte, sondern ein oszillierendes Verdämmern in
muschel- und frühlingshafte Schattierungen von Rosa nach allen Seiten ... - Thomas Pynchon, Die Enden der Parabel. Reinbek bei Hamburg 1981
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