pürhund    In den nackten Zuständen des Nichtwissens hatte Valentin seine eigene Sichtweise und Methode.

In solchen Fällen rechnete er mit dem Unvorhergesehenen. In solchen Fällen, in denen er nicht der Spur des Vernünftigen folgen konnte, folgte er kühl und sorgfältig der Spur des Unvernünftigen. Statt die richtigen Plätze aufzusuchen — Banken, Polizeistationen, Treffpunkte -, suchte er systematisch die falschen Plätze auf; klopfte an jedem leerstehenden Haus, ging in jede Sackgasse, durchwanderte jede mit Abfällen verstopfte Straße, folgte jeder Straßenbiegung, die ihn nutzlos vom Wege abführte. Er verteidigte diesen verrückten Kurs höchst logisch. Er sagte, wenn man einen Anhaltspunkt habe, so sei dies der schlechteste Weg; wenn man aber überhaupt keinen Anhaltspunkt habe, sei es der beste, denn dann bestünde immerhin die Möglichkeit, daß irgendeine Kuriosität, die das Auge des Verfolgers fesselte, auch das Auge des Verfolgten gefesselt habe. Irgendwo muß ein Mann anfangen, und am besten da, wo ein anderer Mann aufhören würde. Irgend etwas an der Stufenflucht hinauf zum Geschäft, irgend etwas an der Stille und am altmodischen Aussehen des Restaurants erweckte die ganze rare romantische Phantasie des Detektivs und brachte ihn zu dem Entschluß, aufs Geratewohl zuzuschlagen. Er stieg die Stufen hinauf, setzte sich am Fenster nieder und bestellte eine Tasse schwarzen Kaffees.  - G.K. Chesterton, Das Blaue Kreuz. In: Ders., Father Browns Einfalt. Zürich 1991 (zuerst 1911) 

 

Detektiv Hund Jagd

 

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