Spülung

Mein Held legt seine Nerven bloß

Mein Held legt seine Nerven bloß an meinem Handgelenk,
Das herrscht vom Handgelenk zur Schulter,
Packt aus das Haupt, das wie ein Geist schlafschwer
Sich lehnt auf meinen sterblichen Beherrscher,
Das stolze Rückgrat, es verachtet Griff und Drehen.

Und diese armen Nerven so verdrahtet mit dem Schädel
Schmerzen auf dem Papier, dem liebeskranken,
Das ich an Liebe drück mit meinem unlenksamen Krakel,
Der Liebe Hunger alles ausspricht,
Dem Blatt Papier erzählt vom leeren Übel.

Mein Held legt meine Flanke bloß und sieht sein Herz,
Das nackt den Strand aus Fleisch wie Venus
Betritt und flicht und windet blutigrotes Haar;
Abstreifend meinen Lenden alle Hoffnung
Läßt er mich hoffen auf eine geheime Hitze.

Er hält den Draht von dieser Nervenkiste,
Preisend das tödliche Sich-Irren
Von Geburt und Tod, dem traurigen Diebsgesindel,
Den Hungerkaiser preist er;
Er zieht die Kette an, der Spülkasten bewegt sich.

- (windab)

Abwasser Loswerden

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Synonyme
Wasserspülung