Spucken, In den Mund    In der griechischen Mythologie tritt Kassandra zunächst als ein sehr hübsches Mädchen auf, vergleichbar mit der »Goldenen Aphrodite«, wie Homer schrieb. Apollon, der sich in sie verliebt, verleiht ihr im Austausch gegen ihre Gunst die Gabe der Weissagung. Kassandra nimmt das Geschenk gern an, verweigert sich aber dem Gott, der ihr daraufhin in den Mund spuckt und sie dazu verdammt, niemals und von niemandem angehört und verstanden zu werden. So sagt sie nacheinander die Entführung von Helena durch Paris und den Ausbruch des Trojanischen Krieges voraus, ebenso wie sie ihre trojanischen Mitbürger vor der List der Griechen (dem berüchtigten »Trojanischen Pferd«) warnt, die diesen schließlich ermöglicht, die Stadt einzunehmen. Kassandra wird von Klytämnestra ermordet, natürlich nicht, ohne den Mord vorherzusehen; auch die Ermordung Agamemnons sieht sie vorher, doch er glaubt ihr nicht. - Michel Houellebecq, Die Unterwerfung. Köln 2015
 

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