pringspinne "Wer ist Tejjy?" fragte Dr. Verringer geduldig.
"Mein Sprachrohr. Sie sitzt da oben in der Ecke."
Dr Verringer blickte auf. "Ich sehe eine kleine Spinne," sagte er. "Nun hören Sie aber mal auf mit dem Getue, Mr. Wade. Bei mir ist das nicht nötig".
"Tegenaria domestica, die gemeine Springspinne, mein Lieber. Ich mag Spinnen. Sie tragen praktisch niemals Hawaii-Hemden."
Dr. Verringer befeuchtete sich die Lippen. "Ich habe keine Zeit für Albernheiten, Mr. Wade."
"Tejjy ist keine Albernheit." Wade wandte ganz
langsam den Kopf, als müßte er ein schweresGewicht bewegen, und starrte
Dr. Verringer verachtungsvoll an. "Tejjy ist etwas Todernstes. Sie
kriecht auf Sie zu. Wenn Sie nicht hinsehen, amcht sie einen schnellen,
stillen Hops. Nach einer Weile ist sie nah genug. Dann tut sie den
letzten Sprung. Sie werden ausgesaugt, Doktor. Bis auf den letzten
Tropfen. Tejjy frißt Sie nicht auf. Sie saugt bloß den Saft aus, bis
nichts mehr ünrig ist als die Haut. Wenn Sie etwa die Absicht haben,
dieses Hemd noch länger zu tragen, dann könnte das, würde ich sagen,
gar nicht schnell genug passieren." - Raymond Chandler, Der lange Abschied.
Zürich 1975
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