pottverse   L'Estoille von der Académie war Sohn eines Obersten Gerichtsdieners beim Kanzler, aber aus einer der ältesten Familien von Paris, die auch vor langer Zeit einen Kanzler von Frankreich hervorgebracht hatte. Er besaß einiges an väterlichem Vermögen, aber er brachte einen Teil davon mit Liebesgeschichten durch. Er machte der Tochter eines Prokurators namens Sandrier den Hof: sie war hübsch, aber sehr kokett; sie nahm sein Geld, machte sich über ihn lustig und liebte dafür andere. Offen gesagt, besaß er ein wunderliches und gleichzeitig unförmiges Gesicht. Beaulieu-Picart, der gehörig unverschämt war, wollte sich auch dreinmischen, sie zu hofieren. Einmal war er mit Patru dort; es gab Anordnung, ihm auszurichten, sie sei nicht zu Hause, dessenungeachtet bat er, da die Tür geöffnet war, sich in der Halle ausruhen zu dürfen; dort beginnt er zu fluchen und wollte die Fensterscheiben zerschmeißen. Um ihn von dieser Torheit abzubringen, sagte Patru zu ihm: «Beaulieu, ich bitte dich, komm, wir verfassen eine Replik auf die Verse, die L'Estoille auf die Laute seiner Geliebten gesetzt hat.» Sie sang auch und tanzte sehr hübsch; sie besaß Ausstrahlung und war sehr liebenswert. Die Verse waren folgende:

Wohl manchen Eifersucht befällt,
Wenn ich küss' vor aller Welt
Der schönen Herrin ihren Busen.
Liebende in ihrm Erbarmen
Wird sie gern ein wenig kosen,
Doch mich alleine nur umarmen.

Sie setzten darunter, und das geschah von der Hand Beaulieus:

Der schönen Herrin Busen küssen:
Was hilft's dir denn, du Tropf?
Umsonst wird er dir stehen müssen.
Das Kosen nur steigt dir zu Kopf,
Denn höher wirst du niemals kommen,
Und tiefer wird auch nichts genommen.

L'Estoille hat danach zugegeben, daß er dachte, rasend zu werden, die anstößigen Verse wegkratzte und versucht war, sich mit Beaulieu zu schlagen. «Aber ich hielt still und sagte mir: er wird mich schlagen und dann doppelt über mich herziehen.» Einmal fand er sie abends, wie sie gleichzeitig zwei jungen Burschen den *** wichste. Jeder glaubte, er sei der einzige; es gab keine Kerze.  - (tal)

Spott Gedicht

 

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