pinnenbein Wenn sich eine Spinne nicht bewegt und alle Beine gebeugt - das heißt an den Körper gezogen - sind, dann ist sie wahrscheinlich tot. Während Spinnenbeine zwar Beuger haben - das heißt Muskeln, die die Beine zum Körper beugen -, besitzen sie keine Strecker - Muskeln, die die Beine veranlassen, sich zu strecken und vom Spinnenkörper fortzuweisen.
Also beugt eine Spinne ihre Beine mit Hilfe der Beugemuskeln.
Aber wie streckt sie ihre Beine? In den 40er Jahren bemerkte der Zoologe C. H. Ellis, daß tote Spinnen in der Regel gebeugte Beine haben. Offenbar sind die Einflüsse, die die Beine einer lebenden Spinne strecken, nach ihrem Tod nicht mehr wirksam.
Ellis und andere Zoologen haben nachgewiesen, daß Spinnen ihre Beine mit Hilfe eines hydraulischen Systems strecken. Die Beine lebender Spinnen enthalten eine Flüssigkeit, die unter Druck steht und bestrebt ist, die Beine zu strecken, so wie Wasserdruck einen Gartenschlauch versteift oder der Flüssigkeitsdruck einen Wagen in einer Werkstatt hebt. Die Spinne erhöht den Flüssigkeitsdruck, wenn sie ihre Beine kräftiger ausstrecken möchte. Wenn ein Spinnenbein einen Einschnitt aufweist, kann die Spinne das Bein nicht strecken, bevor sie das Flüssigkeitsleck verschlossen hat.
Nach dem Tod kann die Spinne den inneren Flüssigkeitsdruck
nicht mehr aufrechterhalten. Die Beinbeuger können sich noch einmal zusammenziehen,
doch ohne Flüssigkeitsdruck gibt es keine Gegenkraft, die die Beine wieder
strecken könnte. Daher ist eine bewegungslose Spinne mit angezogenen Beinen
aller Wahrscheinlichkeit nach tot. - (what)
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