Spiegelei  Die freischwebenden Spiegeleier, die ich vor meiner Geburt sah, waren großartig, phosphoreszierend und sehr ausgeprägt in all den Windungen ihrer blaß-bläulichen Weißtöne. Diese beiden Eier pflegten sich mir zu nähern, zurückzuweichen, sich nach links, nach rechts, nach oben, nach unten zu bewegen; sie nahmen die schillernde Leuchtkraft von Perlmuttglanz an, um schließlich kleiner zu werden und zu verschwinden. Die Tatsache, daß ich heute immer noch imstande bin, ein ähnliches, wenn auch viel schwächeres und all der damaligen Pracht und Magie beraubtes Bild nach Belieben wiederzuerzeugen, indem ich meine Pupillen einem starken Druck der Finger aussetze, läßt mich das blitzende Bild der Eier als Phosphen interpretieren, das aus ähnlichem Druck resultiert: dem meiner in der charakteristischen fetalen Haltung vor den Augenhöhlen geschlossenen Fäuste.   - (dali)

Spiegelei (2)  »Wahrscheinlich hat es gar nichts zu bedeuten«, bemerkte er mit erneut durchbrechendem Grinsen. »Auf freiem Feld kann man die seltsamsten Dinge finden. Ich hab mal ein Spiegelei gefunden, ein ganz gewöhnliches, frisch gebratenes Spiegelei, das noch heiß war - und zwar meilenweit entfernt von allem und jedem. Es war kein Zigeunerwagen da, kein Feuer, keine Menschenseele über unzählige Morgen Land hin, und doch lag es nun mal da-wie eine Margerite im Gras. Mußte wohl aus einem Flugzeug gefallen sein.«  - Margery Allingham, Trau keiner Lady. Zürich 1987

 

Gericht Ei

 

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