phinktertraining Einmal war Clement von einem Zug überfahren worden und hatte es überlebt.
Er hatte vor einem Mädchen angeben wollen. Beim Halt vor einer geschlossenen Schranke war er aus dem Auto gestiegen, um sich mit dem Rücken zu dem näher kommenden Güterzug mitten ;iuf die Schienen zu stellen und erst im letzten Moment zur Seite zu springen. Aber statt dessen hatte er sich lang auf die Schienen gelegt, und als der Zugführer die Maschine zum Stehen brachte, waren bereits einundzwanzig Waggons über ihn weggerollt, und er war unter dem zweiundzwanzigsten hervorgckrochen. Der Lokomotivführer hatte gesagt: «Dafür gibt es keine Entschuldigung.» Nach der Behandlung seines verschrammten Rückens von der Polizei befragt, erwiderte Clement: «Hab ich ein Gesetz gebrochen? Wo steht, daß ich mich nicht vor einen Zug legen darf, wenn ich will?»
Clement behauptete, das sei wie ein Training, die
Vorbereitung auf alle eisigen Schreckmomente im Leben, eine Übung für
den Aftermuskel. Wenn man sich vor einen Güterzug gelegt hat, kann man
in der Unterhose auf dem Bett liegen, während im Wohnzimmer zwei Cops
nach einem schwarzen Buick fragen - und während eine Walther P. 38
Automatic ganz in der Nähe versteckt ist -, ohne befürchten zu müssen,
daß man ins Bett macht.- Elmore Leonard, High Noon in Detroit. Reinbek bei Hamburg 1983 (rororo thriller 2623, zuerst 1980)
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