- Anthony Berkeley, Der Kellermord. München
1979 (zuerst 1932)
Spaziergang (2)
Spaziergang (3) Ich bin in der Frühe zwei Nashörnern
auf ihrem Spaziergang gefolgt; sie sogen schnaubend und grunzend die Morgenluft
ein, die so kalt ist, daß sie die Nüstern beizt, und sahen aus wie zwei klobige
Felsblöcke, die durchs Tal kobolzten und ihren Spaß miteinander hatten. -
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blix2
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Spaziergang (4) Das Spazierengehn ist weder
nützlich noch hygienisch. Wenns richtig gemacht wird, wirds nur um seiner selbst
willen gemacht, es ist ein Übermut wie — nach Goethe
— das Dichten, Es ist mehr als jedes andre Gehen zugleich ein Sich-gehenlassen.
Man fällt dabei von einem Fuß auf den andern und balanciert diesen angenehmen
Vorgang. Kindertaumel ist in unserm Gehen und das selige Schweben,
das wir Gleichgewicht nennen. - Franz Hessel, Ermunterung zum Genuß. Berlin 1981
Spaziergang (5) Beym ersten Anblick vermutheten
wir, daß Dusky-Bay gänzlich unbewohnt seyn müße; denn eine Menge kleiner
Vögel schienen noch nie eine menschliche Gestalt gesehen zu haben, so unbesorgt
blieben sie auf den nächsten Zweigen sitzen, oder hüpften wohl gar auf
dem äußersten Ende unsrer Vogelflinten herum, und betrachteten uns als
fremde Gegenstände mit einer Neugierde, die der
unsrigen einigermaßen gleich kam. Diese unschuldige Dreistigkeit
schüzte sie anfänglich, denn wer hätte hartherzig
genug seyn können sie zu schießen, wenn sie so nahe waren; aber in wenig
Tagen ward sie ihnen sehr nachtheilig und verderblich, weil eine Katze
aus unserem Schiff nicht so bald ausfindig gemacht hatte, daß hier eine
so trefliche Gelegenheit zu einem herrlichen Fraße sey, als sie richtig
alle Morgen einen Spatziergang ins Holz vornahm und eine schreckliche Niederlage
unter den kleinen Vögeln anrichtete, die sich vor einem so hinterlistigen
Feinde nicht hüteten, weil sie nichts Arges von ihm vermutheten. -
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Spaziergang (6)
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