orglosigkeit „Es
gibt viele, die ich nachleben kann. Ob sie aber glücklich oder unglücklich sind,
diese Frauen, ob sie töricht sind oder klug, das soll mich nicht sehr bekümmern,
und auch dir soll es gleichgültig sein, wenn du davon hörst. Ich will kein einzelner
Mensch mehr sein, Markus, ich will von nun an eine Vielfache werden! Ich will
mein Herz und mein Leben nicht mehr an eine einzige Frau binden, die dann so
schrecklich leiden muß. Ich habe es lange genug getan. Man kann es nicht mehr
von mir verlangen - es ist vorüber. Und du, Markus", fuhr sie fort, „du
hast mir viel geschenkt - nun will ich dir einen guten Rat dafür geben. Sei
auch du ein Vielfacher - gib das Spiel auf, daß du immer nur einer sein willst,
immer nur der eine Markus Cocoza! Um den hast du dich viel zuviel gegrämt; du
bist in Wahrheit; sein Sklave und Gefangener gewesen. Bei allem, was du getan
hast, hast;; du dich zuerst gefragt, wie Markus Cocozas Glück und Ruhm dabei
bestehen würden. Immer hattest du schreckliche Angst, dein Markus könne eine
Dummheit machen oder sich langweilen. Was wäre denn! daran gelegen? Überall
auf der Welt machen die Menschen Dummheiten, und viele Leute langweilen sich
- das ist nichts Neues. Drum mußt du aufhören, Markus Cocoza zu sein, und dann
ist es für die Welt sofort gleichgültig, wenn ein Mensch mehr, ein beliebiger
alter Jude, eines Dummheit begeht oder sich ein paar Tage langweilt. Ich möchte
so gern, daß du sorglos wärest, daß dein Herz in dir wieder leicht
würde. Dazu mußt du mehr als ein Mensch sein, du mußt ein Vielfacher werden,
so vielfach es dir überhaupt nur gelingt. Ich spür' es, Markus, ja, ich bin;
ganz sicher, daß alle Menschen auf der Welt das tun müßten - vielfach sein -,
und daß sie dann alle, jawohl alle, sorgloser wären in ihrem Herzen. Dann fänden
sie bald ein bißchen Freude. Ist es nicht seltsam, daß nie ein Philosoph auf
diesen Gedanken gekommen ist, daß ich ihn habe finden müssen?" -
(
blix
)
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