ocken  Er näherte sich dem Ladentische und bat um ein Paar Socken aus ungebleichter Baumwolle. In einem so kleinen, schmalen Laden gab es aber nicht genug Raum zur Unterbringung sämtlicher Artikel in den Schubfächern des Ladentisches. Diese Einrichtung war zweifellos dem Mörder genau bekannt, und er wusste, dass Marr sich, um das betreffende Paket von einem anderthalb Fuß höheren Schrank herunterzuholen, umdrehen und seine Hände empor strecken musste. Diese Bewegung brachte ihn dem Mörder gegenüber in die denkbar unvorteilhafteste Stellung; und in dem Augenblick, wo Marrs Hände und Augen beschäftigt waren, zog jener unter dem weiten Mantel plötzlich ein schweres Schiffszimmer-mannsbeil hervor und betäubte sein Opfer mit einem einzigen Hiebe auf den ungeschützten Hinterkopf so gründlich, dass es keinen Widerstand mehr leisten konnte. Aus der ganzen Lage Marrs, der hinter dem Ladentisch mit erhobenen Händen zusammengebrochen war, ersah man, wie sich der Vorgang abgespielt hatte. Höchstwahrscheinlich raubte schon der erste Schlag dem Überfallenen das Bewusstsein. Der Plan des Mörders ging systematisch darauf aus, das Opfer mit einem Hiebe niederzustrecken oder es doch wenigstens für längere Zeit zu betäuben. Dieser Anfang verschaffte dem Täter dann freien Spielraum; da die Rückkehr des Bewusstseins bei seinem Opfer ihn in die schlimmste Situation bringen konnte, hatte er es sich zur Regel gesetzt, jenes durch Halsdurchschneiden vollständig unschädlich zu machen. - (quinc)

Socken (2) 

- Red Hot Chili Peppers

Socken (3)  Damals, als ich klein war, in Sofia, war zum Beispiel eine Unterhaltung über das harmloseste aller Themen, Socken nämlich, vom zuständigen Beamten an vielen Stellen unterstrichen und mit operativen Anmerkungen versehen worden. Klarerweise haben Verdächtige, die sich über Socken unterhalten, entweder etwas zu verbergen oder benutzen eine Geheimsprache. Stets passt sich die Realität der Paranoia an.

Zugegeben, liebe Zelda, das Ganze spielte sich in einem totalitären Land ab, nicht vergleichbar mit deinem durch und durch demokratischen Staatsgebäude, aber du verstehst, worauf ich hinauswill. Wenn ihr tatsächlich ein so enormes Vertrauen in die allumfassende Überwachung habt, warum geht ihr diesen Weg nicht konsequent zu Ende? Wieso macht ihr nicht Nägel mit Köpfen, wieso veranlasst ihr nicht die Überwachung der Überwachenden?

Gerade jene, die sich berufsmäßig durch ein gesundes Maß an Paranoia auszeichnen, sollten doch auch der eigenen Behörde, den eigenen Kolleginnen und Kollegen misstrauen. Zumal euer Verhalten – diese Geheimniskrämerei, diese Ausflüchte, diese Hinhaltetaktik – stark den Verdacht nährt, dass ihr etwas zu verbergen habt, was wiederum den Verdacht nährt, dass ihr schuldig seid (Regel Nr. 1 der Geheimdiensterei).

Ich bin guter Dinge, dass auch du, Zelda, der vernünftigen Ansicht bist, dass ein jeder von euch rund um die Uhr beobachtet werden sollte. In allen Büros müssen Kameras installiert werden, die Webcam sollte 24 Stunden am Tag laufen, alle eure Mails und Memos, alle eure Gespräche sollten aufgenommen und gespeichert werden.  - Iljya Trojanow an Zelda, die Intranet-Briefkastentante der NSA

Socken (4)  »Haben Sie was Neues über die Leiche in Erfahrung gebracht?«

»Hinterkopffraktur. Das hab ich noch mitbekommen, als ich sie fortbegleitete. Der Doktor sagte nicht mehr, als sowieso zu sehen war - das konnte man heraushören. Er hatte sich noch nicht richtig an die Arbeit gemacht.«

Ein närrisches kleines Lied aus seiner Studentenzeit kam Mr. Campion in den Sinn und vermischte sich mit dem Summen der Bienen und dem Vogelgesang.

Er füllte Sand in seine Söckchen
Und schlug sie ihr aufs Hinterköpfchen,    

- Margery Allingham, Trau keiner Lady. Zürich 1987

 

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