ittenlosigkeit   Es gab wenig Übereinstimmendes in ihm, nur geringe Achtung gegenüber der etablierten Ordnung der Dinge. Folglich vereinten sich in Lamb zahlreiche seelische und geistige Konflikte sowie viele, viele streunende und verwaiste Gedanken. In seinem Innern barg er ein unergründliches Reservoir an solider, gesunder Sittenlosigkeit, die fortwährend überzufließen und alle möglichen Unannehmlichkeiten um ihn herum zu verbreiten drohte.

Lambs Gesicht glich seinem Körper: es war lang. Seine Hautfarbe war dunkel und sein Ausdruck eine Spur finster. Seine Augen streiften das Leben stets ein wenig höhnisch. Diejenigen, die mit ihm zu tun hatten, waren überzeugt, er sei ein fähiger Mann mit ernsthaften Interessen, wohingegen er in Wirklichkeit von einer Art unheimlicher, gutmütiger Ironie durchdrungen war. Aus Gründen des Selbstschutzes war er vielfach schroff und sarkastisch. Auch war es für jeden, den es anging, gut, daß er viele seiner Bemerkungen, die ihm ungeladen auf die Lippen kamen, rasch unterdrückte. Er hatte eine Frau, die sich gleichermaßen für künstlerisch und intellektuell hielt. Lamb verachtete diese Eigenschaften von ganzem Herzen, wobei er übersah, daß er sie selbst in hohem Maße in sich vereinte.

Es bereitete ihm Vergnügen, mit hochgezogenen Knien dazusitzen und, ohne sich dessen bewußt zu sein, mit den Armen in der Luft herumzufuchteln. - (lam)

 

Sittlichkeit

 

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