ippschaft   David Clauss d.Ä. (* 1628/29 + 1696) wurde wohl 1629 oder Ende 1628 in Lemgo geboren, wo seine Vorfahren bereits seit 1566 das Amt des Scharfrichters innehatten. Sein Vater Dietrich Clauss starb früh. Nach dem Tod der Mutter Anna Margaretha Struck, einer Scharfrichtertochter aus Höxter, übernahm er 1647 von seinem Stiefvater Henrich Unverzagt den Dienst in der Stadt Lemgo und ein Jahr später auch in der Grafschaft Lippe. Im gleichen Jahr heiratete er Agnesa Bröcker aus Schüttorf. Möglicherweise war er bei deren Vater, dem dortigen Scharfrichter Jürgen Bröcker, der wegen seines chirurgischen Könnens berühmt war, in der Lehre gewesen. Vermutlich aus dem Erbe seiner Frau stammten die finanziellen Mittel, die es ihm ermöglichten, 1661 vom Grafen zur Lippe ein stattliches Wohnhaus in der Papenstraße zu erwerben und sich noch im gleichen Jahr zwei Privilegien auf die ungehinderte Ausübung der Chirurgie - eine traditionelle Tätigkeit der Scharfrichter - und auf den ungehinderten Verkauf der aus der Abdeckerei - den Scharfrichtern einst als Besoldungsersatz verliehen - stammenden Tierhäute ausstellen zu lassen, womit er die Zukunft seiner Familie bis ins 19. Jahrhundert absicherte. -   Frühe Neuzeit

Sippschaft (2)  «Sie kennen sie jetzt alle. Was halten Sie von ihnen?»

«Ma foi! eine interessante Sippschaft! Eine fesselnde Studie — voll Überraschungen. Sooft ich sage, ‹Miss Arundell schrieb mir vor ihrem Tode›, erfolgt eine Enthüllung. Von Miss Lawson erfahre ich, daß Geld entwendet wurde. Mrs. Tanios fragte prompt: ‹Über meinen Mann?› Warum das? Was hatte mir Miss Arundell über Doktor Tanios zu schreiben?»

«Diese Frau hat etwas auf dem Herzen.»

«Ja, sie weiß etwas. Aber was? Miss Peabody sagte, Charles Arundell wäre imstande, seine Großmutter wegen eines Schillings umzubringen. Miss Lawson sagte, Mrs. Tanios würde sogar einen Mord begehen, wenn ihr Mann es befiehlt. Doktor Tanios sagte, Charles und Theresa seien durch und durch schlecht, und deutete an, daß ihre Mutter eine Giftmörderin gewesen sei und daß Theresa kaltblütig jemand ermorden könnte.» Er schwieg eine Weile.

«Sie haben eine gute Meinung voneinander!» fügte er dann hinzu. «Doktor Tanios glaubt oder behauptet, daß er glaube, es liege Beeinflussung vor. Seine Frau war jedoch nicht der Ansicht, bevor er kam. Ursprünglich wollte sie das Testament nicht anfechten. Dann ändert sie ihren Standpunkt. Das Ganze gemahnt mich an einen siedenden Kessel; dann und wann kommt etwas Bedeutsames an die Oberfläche. In der Tiefe liegt etwas verborgen, ja, davon bin ich überzeugt.»  - Agatha Christie, Der ballspielende Hund. Bern und München 1980

 

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