imuliertwerden Der bestürzendste Gedanke ist, dass wir vielleicht selbst in der Simulation irgendeiner hoch entwickelten Zivilisation leben. Das ist keine so verschrobene Vorstellung, wie man zunächst meinen mag. Ähnelt sie nicht dem Bild von Gott als dem »Großen Programmierer«, der irgendwann seine Schöpfung in Gang gesetzt hat und nun, ganz nach Wahl, gelegentlich wieder eingreift (wie es die orthodoxe christliche Lehre vertritt) oder auch nicht (wie es der Deismus vertritt)? Das Szenario ist auch in keiner Weise unwahrscheinlich. Vermag eine fortgeschrittene Zivilisation einmal Welten zu simulieren, die komplex genug sind, um auch Beobachter zu enthalten, ist es wahrscheinlich, dass es unendlich viele von ihnen gibt. Ein zufällig ausgewählter Beobachter mit Bewusstsein wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Bewohner einer jener simulierten Welten der zweiten Generation.
Viele Kosmologen ziehen ein Szenario aus Multiversen vor, weil man dann
nicht annehmen muss, dass das Universum von einem großen Weltenschöpfer
speziell für die Existenz von Leben entworfen wurde. Andere sehen in den
Multiversen einen Weg, jegliche Diskussion der Feinabstimmung abzuwürgen.
Wenn wir nun aber zulassen, dass Beobachter mit Bewusstsein in das Universum
eingreifen dürfen, also nicht alle zur Passivität verurteilt sind, ergibt
sich, wie wir jetzt sehen, ein neues Problem. Wir finden uns in einem Szenario
wieder, in dem die Götter wieder auferstanden
sind - und das gleich in unendlicher Zahl in Gestalt der Simulatoren, die
in ihren simulierten Welten Herr über Leben und Tod sind. - (bar2)
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