»Nein«, rief Hunter Hawk. »Nicht, solange du mich so ansiehst. Es ist kein guter Blick. Dahinter verbirgt sich Schlimmes.«
»Sieh mich an«, wiederholte sie. »Gutes verbirgt sich dahinter, du menschlicher Saukerl.«
Ludwig Turner schwankte inzwischen über den Pfad entlang und verlor sich im Dunkel der Bäume. Megaera rückte immer dichter an Hunter heran. Ihr kleiner reizvoller Körper schmiegte sich an den mageren Wissenschaftler. »Sieh mich an«, befahl sie.
»Hör zu«, erwiderte Hawk, der sich höchst unwohl fühlte. »Mußt du mir so nahekommen? Ich kann dich mühelos hören, selbst wenn du normalen Abstand hältst. Als nächstes sitzt du mir noch auf den Schultern.«
Er hörte ihr leises Lachen und spürte, wie ihre Arme sich um seinen Hals legten. Er wich zurück und zog sie mit sich. Die Sohlen ihrer kleinen Sandalen schabten über den Kies. Das Geräusch veranlaßte ihn stehenzubleiben.
»So benimmt man sich nicht in einer warmen Nacht«, beschwerte er sich.
»Du bist ein Saukerl«, murmelte sie. Mühelos und unerwartet sprang sie in seine Arme. Gegen seinen Willen war er gezwungen, sie festzuhalten. Dadurch waren seine beiden Arme beschäftigt. Nachdem er ihr so ausgeliefert war, machte sie sich in aller Ruhe daran, ihm einen Kuß zu geben, der alles andere als ruhig war.
»Sag nur, es hat dir nicht gefallen«, fragte sie, als er sie schließlich auf die Erde stellte.
»Wenn du nicht sofort gehst«, sagte er, »fange ich an zu schreien und mit Steinen zu werfen.«
»Du bist auch noch ein brutaler Saukerl«, verspottete sie ihn, »hör zu«,
fuhr sie fort, und ihre Stimme klang plötzlich ernst, »ich habe dir mein Siegel
aufgedrückt. Hunter Hawk, du bist mein Mann, so wie du bist. Und ich bin auf
meine Wahl keineswegs stolz. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund, den
ich mir selbst nicht erklären kann, gehören wir zueinander. Du wirst dich dagegen
wehren und unnötigerweise endlose Moralpredigten halten, doch am Ende wirst
du nachgeben und wissen, daß ich recht habe. Gute Nacht, du Trottel.« -
(
goetter
)
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