handyismus  True Shandeism, think what you will against it, opens the heart and lungs, and like all those affections which partake of its nature, it forces the blood and other vital fluids of the body to run freely thro' its channels, and and makes the wheel of life run long and chearfully round. - Laurence Sterne, Tristram Shandy

Shandyismus (2)  Bin ich nicht ein rechter, - - so weit habe ich es im Deutschen und in meiner Aufführung gebracht, daß ich kein Wort weiß mich selbst zu nennen - Wenn ich wüste wo es säße, ich liese mich noch operiren. Plötzlich juckt es mich zwischen dem Wirbel und der Zopf=Wurtzel am hintern Abhang des Kopfs, der Stirne gegen über, ich kan mit der lincken Hand besser hingreifen als mit der Rechten - Dieses ist das eintzige Signal, das mir der Teufel giebt, wenn er mir etwas zumuthen will - Wenn ich in dieser Verfassung Briefe schreibe, so komme ich gut weg. Aber mein linckes Schienbein ist noch nicht wieder heil, ich stehe noch etwas rechts daran aus, die Ursache ist weil ich neulich, da es mich der Stirne gegen Ueber juckte, keine Briefe schrieb, sondern zu einem Fensterladen hinein sehen wolle. Wäre meine Nase länger gewesen als sie jetzo ist, so wäre sie doch jetzt nur so groß als sie würcklich ist, denn ich streifte just an der Ecke des Fenster Rahmens her, so wurde nur von dem äußersten Häutchen etwas weggenommen.

Sie irren sich, Herr Gumprecht, ich bin ein ehrlicher Christ, es ist von meiner Nase die Rede. Was doch die Juden mit ihren Gedancken alles besetzen, wenn man sie an die große Zähe hingelockt zu haben glaubt und nun will man ihnen beym Wirbel etwas versetzen, so sind sie sicher auch da, so sicher als wenn sie gar nicht bey der grosen Zähe gewesen wären. So viel von der Zopf Wurtzel, der grosen Zähe, der Nase u.s.w. - Lichtenberg an Johann Christian Dieterich, nach (mehr)

Shandyismus (3) Immer in Eile, sich selber voraus, fieberhaft, hierhin, dahin hastend, stets geschäftig, würden die Hivinizikis sogar ihre Hände verlieren. Unmöglich, ihnen eine länger währende Befriedigung zu verschaffen.

Enthusiastisch, ungestüm und »auf Hochtouren«, doch immer nur für kurze Zeit, Schmetterlings-Diplomaten, die überall Markierungen hinterlassen und sie dann vergessen, mit einer Polizei und einem Generalstab, die Dutzende äußerst raffinierter Geheimcodes besitzen, von denen man nie weiß, welcher anzuwenden ist, die sich wiederum ständig ändern und einander austricksen.

Spieler (von morgens bis abends damit beschäftigt, um ihr Vermögen zu würfeln, das jeden Augenblick von einer Hand zur andern wechselt, bis man nicht mehr weiß, wer Schuldner und wer Gläubiger ist), Gauner, Schlitzohren, Wirrköpfe, nicht aus Zerstreutheit und geistiger Umnebelung, sondern durch eine Vielzahl von Klarheiten, die zur falschen Zeit aufblitzen, fanatische Logiker, aber durchsiebt von Abschweifungen und intuitiven Impulsen, die die Existenz und die Nicht-Existenz und alles, was man überhaupt will, und alles, was man nicht will, beweisen, durch Argumentation, durch Nicht-Argumentation, durch Argumentationen aus Nicht-Argumentationen, zerstreut, aber gerissen, und fast unermüdlich, fallen sie zu gleicher Zeit ins Bett und in den Schlaf (aber nur für wenige Stunden), kommen genauso wieder heraus, wie eine Tür, die man auf- und zumacht, regen sich über ein Nichts auf, lassen sich durch weniger als nichts, durch eine Fliege an der Wand, von ihrem Zorn ablenken, empfindlich wie Segel im Wind, am Bett des kranken Vaters in ehrliche Tränen aufgelöst, aber sobald er die Augen geschlossen hat, rennen sie nach dem Testament, streiten, auf dem noch warmen Bett sitzend, über die Erbschaft und begraben ihn im Handumdrehen (das ist besser so, sonst würden sie ihn vergessen, bis er stinkt). - (mich2)

Ordnung Sprunghaftigkeit Laune
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