Sexfestival    Alberts heutiges Sexfestival:
Erster Akt: »Der Dollarl«
Zack: Spot auf Titt!
Zack: Spot auf Arsch!
Zack: Spot auf Fotze!
Zack: Dollarnote!
Zack: Auf den Titt projiziert das Gesicht des amerikanischen Präsidenten!
Die Titten sind die Augen.
Zack: Spot auf Titt!

Je stärker die Augen abgestumpft werden sollen durch den harten Wechsel von Spots und Schwarz, desto schärfer erkennt Jäcki an der runden weißen Haut die beginnende Schalheit und neben der Brustwarze die rötlichen Krater eines Ekzems.

Zack: Spot auf Arsch!
- Ein Gesicht wie ein Arsch ist in vielen Fällen eine Beleidigung für die meisten Ärsche.
- Wirklich?
- Darwinistische Wonnen!
- Das plastische Urerlebnis!
- Die beiden häßlichen Falten, die am unteren Rand nach rechts und links weggehen.

- Bei welchem  Grad der Schwellung schlägt das Boucher-feeling um in die Gaskammerassoziation?

Zack: Spot auf Fotze!

Seit Jäcki in Athen eine Geburt mit ansehen durfte, kann er in Ruhe keine Fotze mehr betrachten. Im Spotlicht zwingt er sich draufzugucken.  Ein  unordentlicher Schlitz mit  Haaren dran. Jäcki empfindet in sich eine Programmierungslücke.

Zack: Dollarnote!
Zack: Auf den Titt projiziert das Gesicht des amerikanischen Präsidenten.

Die Titten sind die Augen.

Die bräunlichen, fröstelnd sich besonders hervorhebenden, schrundigen Hautknoten werden vom Licht der Projektion eingehüllt wie von Eihaut. Weiß stoßen sie vor aus den Augenhöhlen des amerikanischen Präsidenten - weiße Pupillen im grauen Augenweiß — der amerikanische Präsident schielt etwas. Sie rollt ihren Busen.

- Ja, roll ihn herrlich, Natascha!

Der amerikanische Präsident rollt seine schielenden Augen mit den weißen Pupillen. 

Zweiter Akt:
»Urwald!«
Die zitternde Kunststudentin, nackt, fünf Zentimeter Brustwarzendurchmesser, Schulkrippenspielangst. Da bricht Jeff aus dem Urwald hervor, brüllt und wirft das Leopardenfell auf die Stereoanlage.

Jäcki sehnt sich nicht zurück zu dem Bennschen Klumpen Schleim, aber schwärz zu sein mit großen Händen. Die schon wieder zitternde Kunststudentin wird nun zum dritten Mal an diesem Abend vor den vierhundert-Mark-Veuves-trinkenden Praktikanten aus Heide vergewaltigt. Jäcki sieht, daß zwischen den niederschmetternden Fleischsäulen von Jeff, der nicht Jeff ist, eine Art schwarz-violetter Rüssel hängt, hängt; oben mimen sie Orgasmusleichtigkeiten und unten schaukelt die Riesennille mit den Rieseneiern um die Wette und guckt auch zu und schüttelt den Kopf.

Dritter Akt:
Ein verschnittener Transvestit als Katherina die Große mit einem großen Kultgegenstand aus Gummi. Albert lechzt dazu was vom Tonband mit russischen Vokabeln Gewürztes. Katherina die Große bringt zwei schwarze Handschuhe zum Erigierer und steckt sich schließlich einen halben Meter rosa Gummiwurst zwischen ihre frischen Narben und quetscht ihn vor den Sektkelchen der teuren Gäste wieder heraus.

Vierter Akt:
Eine ahnungslose aus dem Jugendheim läßt sich zweimal von einer echten Anaconda umwerfen, walzt sich mit der Anaconda auf den Brettern, die die Welt bedeuten und imitiert ein vor ein paar Jahren wieder modernes Bild von Franz von Stuck. Das Licht geht an und die Kellner ziehen der Minderjährigen einen Teil der Anaconda aus der echten Scheide. Fünfter Akt:

Cartacalo/la tritt auf. Albert laßt sie im Klo arbeiten und einmal am Abend als Blanc de Blanc auftreten und die Gäste vergraulen vor dem Höhepunkt der Show:

- Der Darbietung aus dem israelo-arabischen Sechstagerennen. Carla flucht und prophezeit wie gewöhnlich, hängt als Novität die Erzählung vom Leben des Sehers im Underground dran.

Auf der Flucht vor Sicherheitsverwahrung und Pfändungsbescheiden Umsiedlung von der Maiglöckchenkolonie in den Keller des Thalia-Theaters.

Jäcki sieht Wolli auf Carlas Lächeln starren. Carlas Oberzähne blitzen im Scheinwerferlicht durch den Raum; Ersatz für die Zähne, die Wolli ihr einmal einschlug, als sie ihn als wilden Zigeuner bei sich im Behelfsheim wohnen ließ. Billiger Zahnersatz - eine weiße Rippe aus Kunststoff, glatt, nicht einmal unterteilt in einzelne Zähne, ein Kaubein für die zu Gänsen verzauberten Mitglieder der Allgemeinen Ortskrankenkasse.

Sechster Akt:
Projektionen aus dem Sechstagekrieg: Verwundete. Bomber über Kairo.

Eine Mutter mit dem verstümmelten Sohn. Dazu zieht sich Maria Magdalena, wie Albert sie auf dem Tonband nennt, eine als Parachutistin verkleidete Wienerin aus.

- Warum zieht sie sich nicht gekonnter aus.

- Das wäre doch überhaupt der Gag.    - Hubert Fichte, Detlevs Imitationen "Grünspan".  Frankfurt am Main 2005 (zuerst 1973)

Sex

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VB
Fest

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