erner war Doktor der Medizin, Schriftsteller und Abenteurer. Er war groß, schlank gewachsen, von östlicher Eleganz und trug gelegentlich ein Monokel. Bevor er sich zu den Dadaisten bekannte, gab er mit dem deutschen Buchhändler Hack an der Oetenbachgasse 9 in Zürich die Zeitschrift »Sirius« heraus. Serner liebte die Abenteuer und ist auch, wie es sich für einen Abenteurer geziemt, verschollen. Niemand, auch sein Freund Christian Schad nicht, der an den letzten Veröffentlichungen Dadas mitarbeitete, weiß, was aus ihm geworden ist. Serner erinnerte mich an eine Schwalbe. Er liebte Menschen, die auf schwanken Böden durch das Leben trieben, lächelnde Dandies, moderne Schaumgeburten. Er liebte Trapeze, Spiegelungen, Widerhall, synthetische Pilze und manikürte und pedikürte Sterne, also Stars. Gelegentlich hastete er unsichtbare Treppen empor als gälte es einen Richter im Dachstock abseits und diskret sich erhängen zu sehen. Er hatte den Schritt des Artisten, der im Schutznetz unter dem tosenden Beifall der Zuschauer leicht tänzelnd, stolz, von dannen stampft.
Hans Arp, nach: Hans Arp, Richard Huelsenbeck, Tristan Tzara, DIE GEBURT DES DADA. DICHTUNG UND CHRONIK DER GRÜNDER, Zürich 1957 - Nach: Walter Serner, Der Abreiser. Materialien zu Leben und Werk. Gesammelte Werke Bd. X, Hg. Thomas Milch. München 1988
 
Poeten Dadaist
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