Selbstverwirklichung   Gerade am Wochenende überfiel sie immer wieder dieses seltsam hektische und pochende Gefühl, endlich mal etwas anderes tun zu müssen. Und zwar sofort. Buntpapier in Fetzen reißen und auf riesige vorgeleimte Pappen streuen zum Beispiel. Aus so einer Idee war mal eine Performance im Foyer des Gießener Rathauses entstanden. Oder sich als Schwangere mit Lehm einschmieren und abfotografieren. Was Unsinn war, weil man nicht einfach kurz schwanger sein konnte. Oder sich in eine Maschine nach Wisconsin setzen, ganz so wie ein x-beliebiger Schaulustiger. Oder besser noch ein Journalist. Eine Story draus machen. Die Eltern von diesem knochenlosen Douglas aufspüren. Besser noch ihn selbst. Hintergrundinformationen bekommen. Ein paar Fotos machen. Und vielleicht mit ihm schlafen. So wie Diane Arbus mit ihren Modellen. Das waren auch Gnome und FKKler und alles bunt gemischt. Everything is Oooo. Oder dann doch nicht? Außerdem hatte das bestimmt schon längst einer gemacht.   - Frank Witzel, Blue Moon Baby. Hamburg 2015 (Edition Nautilus, zuerst 2001)
 
 

Selbstfindung Verwirklichung

 

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