elbstdarstellung
Manipulierte Selbstdarstellung geht fließend über in
Selbsttäuschung. Um die Jahrhundertwende bekräftigte der Psychologe
W. Stern, daß echte Lüge nur dann
vorliegt, wenn in der «Seele« des Aussagenden
neben dem Sachverhalt W ein davon verschiedener Sachverhalt F vorhanden ist.
Fehlt letzterer, so handelt es sich um «Irrtum». «Nach
häufiger Überwindung von W und mehrfacher Reproduktion von F«
kann der Komplex W verblassen und so sehr an Lebendigkeit verlieren, daß
F ohne Hemmung reproduziert wird — «mit anderen Worten: daß
der Lügner nun selbst an die Wahrheit der von ihm vorgebrachten
Lüge glaubt». -
(som)