Segel reffen  Ich war fürchterlich seekrank und hatte kaum die Kraft, mich irgendwo festzuhalten, und es war pechschwarze Nacht.

In diesem Zustande mußte ich, zum erstenmal, nach oben gehen und Marssegel reffen. Wie ich damit fertig wurde, weiß ich nicht mehr. Ich ging mit den andern auf die Raa und hielt mich, so gut ich konnte, fest. Ich erinnere mich nur, daß ich auf der Marsraa mehrfach seekrank wurde und wild in die schwarze Nacht spuckte. Bald waren die Segel fest, und wir Freiwächter konnten wieder unter Deck gehen. Ich empfand das keineswegs als eine Erleichterung. Das Durcheinander, das unten herrschte, und der unglaubliche Gestank des Bilgewassers, der aus dem Raum nach oben drang, machten das Zwischendeck zu keinem angenehmeren Aufenthaltsort als das kalte und nasse Oberdeck. Ich hatte oft davon gelesen, was andere auf ihrer ersten Reise erlebt hatten, und konnte mir nicht denken, daß es ihnen noch schlechter gehen konnte als mir. Immer wieder kam mir der Gedanke, daß dieses erst der erste Tag einer zweijährigen Reise war.

Wenn wir an Deck waren, war es auch nicht viel besser. Immer wieder wurden wir vom Wachoffizier umhergejagt. Bewegung sollte das beste Mittel gegen Seekrankheit sein. Aber der Aufenthalt im Zwischendeck war doch das Fürchterlichste. Wenn ich fühlte, daß ich erbrechen mußte, dann brauchte ich nur den Kopf in die Luke zu stecken, und sofort kam die Erleichterung. Das war ein nie versagendes Brechmittel.   - (dana)

Segel reffen (2)
 

Segel

 

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