eelenkind Die
Seelenkinder Pitipitui existieren schon zu Anbeginn. Ihnen wohnt die Lebenskraft
inne, die sie später zu echten Menschenkindern verwandelt. Die Pitipitui wohnen
in Totemplätzen, wo sie auf einen Vater warten, der sie zu ihrer zukünftigen
Mutter bringen wird, in deren Leib sie dann zu einem Kind aus Fleisch und Blut
heranwachsen. In der Urzeit brachte Purukupali seinen beiden Schwestern Seelenkinder,
und später brachte er Seelenkinder zu seiner Gattin Bima mit dem Auftrag, sie
an die anderen Frauen im Land zu verteilen. Bevor Purukupali in seinen Tod ging,
verkündete er den Pitipituis, daß sie von nun an von einem Vater zu ihren Müttern
getragen werden sollten. Sie erscheinen dann ihrem zukünftigen Vater in einem
Traum und bitten ihn, ihnen eine Mutter zu geben, wenn er sich in der Nähe einer
ihrer Totemstätten aufgehalten hat. Der Vater trägt das unsichtbare Pitipitui
auf seinen Schultern zu seinem Lager, wo er seiner Frau verkündet, daß sie ein
Kind gebären wird, und das Seelenkind dringt heimlich in den Leib seiner Mutter
ein, wo es zu einem Menschenkind heranwächst. - Märchen aus
Australien. Traumzeitmythen der Aborigines. Hg. Anneliese Löffler. München 1992
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