eelenkasten
Wenn bei den Eskimos in Alaska ein Kind
krank ist, entzieht der Medizinmann manchmal dem Körper seine Seele und steckt
sie zur Sicherheit in ein Amulett, das er zu weiterer Sicherung in seine eigene
Medizintasche legt. Wahrscheinlich sind viele Amulette als Seelenkästen angesehen
worden, das heißt gewissermaßen als sicherer Aufbewahrungsort, wo die Seelen
der Besitzer zum besseren Schütze untergebracht werden. Ein altes Man'anjeweib
im Westshirebezirk Britisch-Zentralafrikas pflegte ein Elfenbeinschmuckstück
um den Hals zu tragen, das hohl und etwa drei Zoll lang war. Dies nannte sie
ihre Seele. Natürlich wollte sie sich nicht davon trennen. Ein Pflanzer bemühte
sieh, es ihr abzukaufen, aber umsonst. Als Mr. James Macdonald eines Tages im
Hause eines Hlubihäuptlings saß und das Erscheinen dieses großen Mannes erwartete,
der damit beschäftigt war, sich zu schmücken, deutete ein Eingeborener auf ein
Paar prachtvolle Oehsenhörner und sagte: „Ntame hat seine Seele in diesen Hörnern."
Die Hörner stammten von einem Tiere, das geopfert worden war, und galten als
heilig. Ein Magier hatte sie am Dache befestigt, um das Haus und seine Bewohner
vor dem Blitze zu schützen. -
(fraz)
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