Schwiegervater-Entsorgung   'Aber, lieber Schwiegersohn, sage mir doch, woher ist das viele Gold? das sind ja gewaltige Schätze!' 'Ich bin über einen Fluß gefahren,' antwortete er, 'und da habe ich es mitgenommen, es liegt dort statt des Sandes am Ufer.' "Kann ich mir auch davon holen?' sprach der König und war ganz begierig. 'So viel Ihr nur wollt,' antwortete er, 'es ist ein Fährmann auf dem Fluß, von dem laßt Euch überfahren, so könnt Ihr drüben Eure Säcke füllen.' Der König machte sich in aller Eile auf den Weg, und als er zu dem Fluß kam, so winkte er dem Fährmann, der sollte ihn übersetzen. Der Fährmann kam und hieß ihn einsteigen, und als sie an das jenseitige Ufer kamen, gab er ihm die Ruderstange in die Hand und sprang davon. Der König aber mußte von nun an fahren zur Strafe für seine Sünden.

'Fährt er wohl noch?' 'Was denn? es wird ihm niemand die Stange abgenommen haben.'  - (grim)

Schwiegervater-Entsorgung  (2)

Die Texasbahn

Auf Mitteltexas dämmert letzte Helle.
FRED, der die Bahnzeit nach den Sternen schätzt,
Entfernt die Schrauben aus der Schienenschwelle.
Schon kommt erdonnernd roter Schein gehetzt.

Der Zug, der in die losen Schienen fetzt,
Springt hoch wie die getroffene Gazelle.
Fred trägt aus Leichenhaufen unverletzt
Miß Madderson. An einer nahen Quelle

Schlummert sie sorglos wie ein kleines Kind.
Blaß liegt der Mond. Der Kürbisklopfer flötet,
Bis daß der Tag durch die Agaven rinnt.

Und sie wacht auf und nestelt an den Haaren:  
"Hast du auch meinen Vater gut getötet? —
Dann laß uns, bitte, nach Venedig fahren!"

- Ludwig Rubiner, Friedrich Eisenlohr, Livingstone Hahn: Kriminalsonette. München 1979 (zuerst 1913)

Schwiegervater Entsorgung

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