chwellung Es
begann nicht wie im Orient damit, daß allen Opfern als ein Zeichen des unausbleiblichen
Todes das Blut aus der Nase rann, sondern kündigte sich hier bei Männern und
Frauen gleicherweise in der Leistengegend oder unter den Achseln mit gewissen
Schwellungen an, die - bei einigen mehr, bei anderen weniger - bis zur Größe
eines Apfels oder eines Eies anwuchsen und vom Volke „Pestbeulen" genannt
wurden. Von diesen beiden Körperteilen aus begannen die todbringenden Pestbeulen
in Kürze auf alle anderen überzugreifen und sich auszubreiten. Später zeigte
die Krankheit veränderte Anzeichen, es erschienen schwarze und schwarzblaue
Flecke, die sich bei vielen Menschen an den Armen, auf
den Rippen und an verschiedenen anderen Körperteilen zeigten und bei manchen
größer und spärlich, bei anderen dagegen kleiner und zahlreich auftraten. Und
wie anfänglich nur die Pestbeule das unfehlbare Anzeichen des sicheren Todes
gewesen war und es auch weiterhin blieb, so waren es nunmehr auch die kleinen
Flecke für jeden, den sie befielen.
- Das Dekameron des Giovanni Boccaccio, Berlin und Weimar 1975 (zuerst um 1350)
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